Eine freiberufliche Übersetzerin, ein ehemaliger Innenminister, eine Autorin, ein Theologieprofessor und Strafrechtlerin Elisa Hoven – sie alle streiten über den Umgang mit der Pandemie auf zwei Seiten in der gestern erschienenen Wochenzeitung DIE ZEIT. Denn während andere Länder großzügig Corona-Maßnahmen inklusive der Maskenpflicht lockern, lässt Deutschland immer noch mit einer gewissen Vorsicht die Beschränkungen fallen.
„Ich will das Normal zurück“, plädiert Uni-Professorin Hoven im Gespräch. Sie ist für ein weitgehendes Lockern der Maßnahmen: „Menschen sterben, egal, welche Schutzmaßnahmen Sie ergreifen. Es kann nicht Anliegen von Politik sein, alle denkbaren Gefahren für Leib und Leben auszuschalten. Dann würde gesellschaftliches Leben nicht mehr funktionieren.“ Im Gespräch geht es unter anderem um den Schutz von Menschen, die sich noch nicht impfen lassen können oder vorerkrankt sind. Einige Gesprächspartner:innen fordern, erst dann großflächig zu lockern, wenn Schutzkonzepte für diese Bevölkerungsteile vorliegen. Hoven kontert: „Als Juristin muss ich fragen: Geht das Risiko über das hinaus, was wir sonst als sogenanntes allgemeines Lebensrisiko definieren? Der Staat kann, ja darf uns nicht vor allen Risiken beschützen.“
Das gesamte Streitgespräch über Lockerungen von Corona-Maßnahmen in Deutschland lesen Sie hier (kostenpflichtig)