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Der Bedarf von Studierenden an psychosozialer Beratung ist im Zuge der Corona-Pandemie stark gestiegen – eine Entwicklung, die bis heute anhält. Die Beratungsstellen beim Studentenwerk Leipzig erleben pandemiebedingt einen deutlich erhöhten Andrang. Mit Mitteln aus dem "Corona-Bewältigungsfonds" des Freistaates Sachsen konnte das Studentenwerk Leipzig nun in der psychosozialen Beratung die Kapazitäten vorübergehend bis Ende 2022 aufstocken. Die Wartezeiten für Einzelberatungen konnten dadurch in den letzten Wochen bereits von 8 auf 4 Wochen reduziert werden.

Studierende, besonders Studienanfänger:innen, leiden bis heute teils massiv unter den Auswirkungen der coronabedingten digitalen Lehre. Aufgrund der lange Zeit geschlossenen Hochschulen fehlte es ihnen an sozialem und fachlichem Austausch. Dies führte oftmals zu erheblichen psychosozialen Belastungen, merklichen Verzögerungen der Studienabläufe oder gar zu Studienabbrüchen. Das soziale Miteinander, welches essentiell und prägend für das Studium ist, fehlte aufgrund der Kontaktbeschränkungen nahezu komplett und Studierende lernten sich lediglich per Bildschirm in Online-Meetings kennen. Die psychischen Folgen treten meist zeitversetzt auf, sodass davon auszugehen ist, dass der erhöhte Bedarf auch 2023 zunächst bestehen bleibt. 

Dass die Belastung von Studierenden mit der Pandemie zunahm, zeigen die Beratungszahlen in der Psychosozialen Beratungsstelle: Lag die Zahl der Einzelberatungen beim Studentenwerk Leipzig 2019 noch bei 2.678, so stieg sie 2021 auf 3.339 (ein Plus von 25 Prozent). Hinzu kamen 1.029 Teilnehmende in Gruppenangeboten, die im Zuge der Pandemie kurzfristig geschaffen wurden. 2022 dürfte der Beratungsbedarf nochmals steigen. Im ersten Quartal fanden bereits 909 Einzelberatungen statt – ein Anstieg um 42 Prozent im Vergleich zum ersten Quartal 2021. Das Studentenwerk versucht hier, mit gestaffelt freigegebenen Terminen und mehr Gruppenangeboten entgegenzuwirken.

Mit der psychosozialen Beratung stellen die Studentenwerke ein niedrigschwelliges, kostenfreies Angebot für die Studierenden zur Verfügung, um psychischen Erkrankungen präventiv entgegenzuwirken. Ein frühzeitiges Aufsuchen dieses Angebotes hilft dabei die Belastungen leichter zu reduzieren. Dafür stehen qualifizierte Mitarbeiter:innen bereit, welche auf die besonderen Bedürfnisse der Studierenden angepasste Beratungen gewährleisten. 

(gekürzte Pressemitteilung des Studentenwerks Leipzig)