Das Karl-Sudhoff-Institut an der Medizinischen Fakultät betreut neben seiner am eigenem Institut entstandenen medizinhistorischen Objektsammlung noch drei weitere medizinische Sammlungen: die historische Sammlung der Universitätsfrauenklinik sowie die rechtsmedizinischen Sammlungen der Universität Leipzig und der Friedrich-Schiller-Universität Jena.

zur Vergrößerungsansicht des Bildes: Gebisse aus Terracotta, wie sie die Etrusker als Votivgaben ihren Göttern zu opfern pflegten um die Heilung von Zahnkrankheiten zu erlangen. Repliken aus der medizinhistorischen Sammlung des Karl-Sudhoff-Instituts. Foto: Dr. Karin König
Etruskische Votivgebisse aus der medizinhistorischen Sammlung (Repliken), Foto: Dr. Karin König

Die medizinhistorische Sammlung am Karl-Sudhoff Institut wurde 1905 von Professor Karl Sudhoff (1853 – 1938) begründet. Seitdem wurde die Sammlung durch Ankäufe, Schenkungen und Überlassungen kontinuierlich erweitert. Die meisten Objekte stammen aus den letzten Jahrzehnten des 19. und der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Ein kleiner Teil ist sogar bis ins 16. Jahrhundert zurückzudatieren. Diese älteren Instrumente sind hauptsächlich Gegenstände aus dem Bereich der Wundchirurgie: Amputations-, Trepanations- und Schröpfbestecke, Gerätschaften zum Schröpfen und Aderlassen, Haarseilzangen und Brenneisen.

Historische Sammlung der Frauenklinik

Im Sommer 2015 führte das Karl-Sudhoff-Institut zwei Sammlungsbestände zusammen, die fast ein Jahrzehnt lang getrennt waren: die Zangensammlung und die Präparatesammlung der Universitätsfrauenklinik. Die Sammlung wurde wahrscheinlich in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts angelegt und bis zum Ende der DRR kontinuierlich erweitert.

Sammlung für Rechtsmedizin

Die Sammlung für Rechtsmedizin wurde vom damaligen Institut für Gerichtliche Medizin unter der Leitung von Richard Kockel (1865 – 1934) im Jahr 1900 angelegt und bis zur Wende weitergeführt. Die Sammlung verlor durch die sogenannten neuen Medien, angefangen bei Farbfotografien bis hin zu Computeranwendungen, ihre Einsatzmöglichkeiten im ursprünglichen Fach. Das Karl-Sudhoff-Institut hat die Sammlung 2013 in seine Obhut übernommen und arbeitet diese neu auf.

2017 hat das Institut zudem die rechtsmedizinische Sammlung der Friedrich-Schiller-Universität Jena übernommen. Die Entstehung der Sammlung datiert auf den Beginn des 20. Jahrhunderts und wurde bis in die 1980er Jahre ergänzt. Auch die Jenaer Sammlung für Rechtsmedizin wird gerade aufgearbeitet.

Die vom Institut betreuten Objekte und Präparate werden in der Lehre eingesetzt und stehen für wissenschaftliche Fragestellungen zur Verfügung. Ausleihen für Ausstellungen können angefragt werden. Die Sammlungen selber sind nicht öffentlich zugänglich. Weitere Informationen entnehmen Sie bitte der Institutshomepage.

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