Eine Brücke aus Papier — Ein Abend für die ukrainische Literatur
Am Donnerstag, den 17. März 2022 lesen die Schriftsteller:innen Tanja Maljartschuk, Anja Kampmann, Ulrike Almut Sandig und Halyna Petrosanyak unter der Moderation von Prof. Dr. Kerstin Preiwuß.
Seit 2015 besuchen deutsche Schriftsteller:innen ihre Kolleg:innen in der Ukraine zu literarischem Austausch, Gesprächen und gemeinsamen Auftritten. "Eine Brücke aus Papier" ist der Leitgedanke dieses Schriftstellertreffens, dem es darum geht, Beziehungen wiederherzustellen als Teil einer gesamteuropäischen Kulturgeschichte. Diesmal bildet sich die Brücke im Literaturinstitut in Leipzig. Die Gründe sind bekannt. Erfahrungen und Befürchtungen haben sich bewahrheitet.
Die aus Iwano-Frankiwsk stammende Prosaschriftstellerin und Journalistin Tanja Maljartschuk gewann 2018 den Ingeborg-Bachmann-Preis in Klagenfurt und ist als Essayistin und Kolumnistin regelmäßig im deutschsprachigen Feuilleton zu lesen. Auf Deutsch erschien 2019 ihr Roman "Blauwal der Erinnerung". Seit 2011 lebt sie in Wien.
Ebenfalls aus Iwano-Frankiwsk stammt die seit 2016 in der Schweiz lebende Dichterin Halyna Petrosanyak. Zusammen mit Juri Antdruchowytsch, Juri Izdryk und Taras Prochasko prägte sie in den 1990er Jahren das "Stanislauer Phänomen", eine Künstlergruppe, die die polyphone, multiethnische Vergangenheit ihrer Heimatstadt noch vor dem Zerfall der Sowjetunion thematisierte. Soeben sind ihre gesammelten Gedichte "Exophonien. Im Rhythmus der Landschaft" auf Deutsch erschienen.
Die Lyrikerin und Romanautorin Anja Kampmann hat am Literaturinstitut studiert und reiste 2018 mit der "Brücke" nach Mariupol. Aktuell übersetzt sie die Gedichte Ilya Kaminskys, der, geboren in eine jüdische Familie in Odessa, als Dichter, Kritiker, Übersetzer und Professor in den USA lebt.
Ebenfalls Absolventin des Literaturinstituts ist die in Berlin lebende Lyrikerin und Prosaschriftstellerin Ulrike Almut Sandig. Auch sie war 2018 in Mariupol. Mit dem Lwiver Dichter Grigory Sementschuk zusammen betreibt sie das Bandprojekt "Landschaft".
Der Eintritt zur Lesung, die gemeinsam von "Eine Brücke aus Papier — deutsch-ukrainisches Schriftstellertreffen" und der IG Meinungsfreiheit des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels e.V. veranstaltet wird, ist frei. Es besteht die Möglichkeit an den Hilfsfonds "Ukrainehilfe Universität Leipzig" zu spenden.
Plätze sind begrenzt. Anmeldung per E-Mail an dll [at] uni-leipzig.de