Max Klinger und die Universität Leipzig - das verlorene Aulawandbild im Kontext
Die Ausstellung möchte Max Klingers monumentales Wandgemälde „Die Blüte Griechenlands“ der Vergessenheit entreißen. Das 1909 für die Aula der Universität Leipzig geschaffene und im Zweiten Weltkrieg zerstörte Werk wird vorgestellt und eingeordnet.
Im Jahr 1909 wurde im Rahmen der Feierlichkeiten zum 500jährigen Jubiläum der Leipziger Universität Max Klingers Aulawandbild „Die Blüte Griechenlands“ der Öffentlichkeit vorgestellt. Der Auftrag für das Gemälde war dem Künstler 1896 im Zusammenhang mit den von Arwed Rossbach geleiteten Um- und Neubauten der Universität am Augustusplatz von der Sächsischen Staatsregierung übertragen worden. Wie so viele historische Raumausstattungen verbrannte das 6 x 20 Meter große Leinwandbild im Zweiten Weltkrieg und verschwand aus dem kulturellen Gedächtnis. Mit der Ausstellung sollen Künstler und Gemälde neu betrachtet und eingeordnet werden.
Das Gemälde beruft sich auf ein antikes Bildungsideal, dessen Inszenierung in der Universitätsaula nur allzu passend erschien. Zu sehen sind mehrere Figurengruppen der griechischen Geschichte und Mythologie - Philosophen und Dichter, Jünglinge und Musen - platziert vor dem Hintergrund einer abwechslungsreichen, pastellfarbenen Landschaft. Wie bei vielen Werken Klingers lässt auch dieses Gemälde keine eindeutige Bildaussage zu, sondern es lädt ein zu vielfältigen Deutungen und Assoziationen.
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog im Passage Verlag Leipzig