Datum/Uhrzeit: bis Uhr
Art: Vorlesung/Vortrag, Präsenz
Ort: Universitätsbibliothek Bibliotheca Albertina, Beethovenstraße 6, 04107, Leipzig

Prof. Dr. Miguel Mahecha stellt im Vortrag die Arbeit des Instituts für Erdsystemwissenschaft und Fernerkundung der Universität Leipzig im Rahmen der Ausstellung "tief unten – hoch oben. Bücher, Mineralien, Erdsysteme" vor.

Der Klimawandel und die tiefgreifende und rasante Transformation der Landoberfläche stellen unser Erdsystem vor enorme Herausforderungen. Atmosphärische Prozesse, terrestrische Ökosysteme und die Ozeane sind allesamt durch menschliche Eingriffe in einen beschleunigten Wandel geraten. Was kann die Forschung tun, um diese Veränderungen besser zu verstehen und damit der Gesellschaft Handlungsoptionen zu geben?

Dank moderner Technologien können wir heute Veränderungen in allen Bereichen des Erdsystems präzise beobachten, messen und sogar zukünftige Entwicklungen prognostizieren. Hierfür nutzen wir eine Vielzahl von Ressourcen: Satellitendaten, bodengestützte Sensoren, Beiträge von Bürgerwissenschaftler:innen und die neuesten Methoden der Künstlichen Intelligenz, die es ermöglichen, komplexe Datenströme zu analysieren und wertvolle Erkenntnisse zu gewinnen. Die Universität Leipzig entwickelt sich derzeit zu einem Hotspot dieser Thematik. 

In diesem Vortrag werfen wir einen Blick auf diese innovativen Möglichkeiten der Erdbeobachtung. Zunächst analysieren wir die Auswirkungen zunehmender Klimaextreme auf Ökosysteme und Gesellschaften. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf der Störung der natürlichen CO₂-Aufnahme und -Speicherung durch Wälder und deren Konsequenzen. Zudem stellen wir aktuelle Forschungsarbeiten vor, die zeigen, wie wir das Baumsterben der letzten Jahre besser quantifizieren können und wie wir bald europaweit – möglicherweise sogar weltweit – abschätzen können, wie viele Bäume pro Jahr sterben. Schließlich diskutieren wir, ob die Wälder der Zukunft überhaupt in der Lage sein werden, weiterhin einen Teil der anthropogenen Treibhausgasemissionen zu absorbieren.

Der Vortrag findet im Rahmen der Ausstellung "tief unten – hoch oben. Bücher, Mineralien, Erdsysteme" statt.

Ausstellung

Unter unseren Füßen befindet sich eine reiche abenteuerliche Welt. Eingebettet in mächtigen Schichten von Gesteinen, Sanden und Kiesen lagern Bodenschätze wie Kohle oder Erze, finden sich Fossilien, eröffnen sich Höhlen, fließen unterirdische Wasser. Der Mensch war von jeher bestrebt, in diese Tiefen auf der Suche nach Schätzen und nach Erkenntnis vorzudringen.

Die Ausstellung der Universitätsbibliothek Leipzig berichtet davon, präsentiert Fundstücke aus dieser Tiefe der Erde und aus der Tiefe der Zeit in Form von Büchern, die über die Welt unter uns berichten und die Funde dokumentieren. Dabei wird ein Bogen gespannt von der montanwissenschaftlichen Spezialbibliothek des sächsischen Bergbeamten Karl Christian von Tettau, die 1747 der Universitätsbibliothek vermacht wurde, bis zur heutigen Big Data Verarbeitung von Satellitendaten, wo angestrebt wird, von hoch oben zu erfassen, was tief unten ist. Gezeigt werden frühneuzeitliche Holzschnitte und barocke Kupferstiche ebenso wie versteinerte Urtiere, komplexe geologische Karten und der computergenerierte Earth System Data Cube. Das Ziel der Ausstellung in der Bibliotheca Albertina ist es, die lange Geschichte der Geowissenschaften in Sachsen zu würdigen und das breite Spektrum dieser Wissenschaft, wie beispielsweise Mineralogie, Bergbaukunde, Vulkanologie oder Kartographie in Auswahl vorzustellen.

Die Ausstellung entstand durch die Zusammenarbeit von Universitätsbibliothek Leipzig mit der Geologisch-Paläontologischen Sammlung der Universität Leipzig und dem Institut für Erdsystemwissenschaft und Fernerkundung der Universität Leipzig.