Vortrag
Max Schelers Phänomenologie des Ressentiments
Herzliche Einladung zum Vortrag von Prof. Dr. Matthias Schloßerger (Frankfurt/Oder) über Max Schelers Phänomenologie des Ressentiments. Der Eintritt ist frei!
Zum Thema:
Neid und Leiden daran, dass Andere es besser haben, dass Andere schöner sind, dass Anderen ihr Leben zu gelingen scheint, führen (so kann man zuletzt wieder sehr häufig lesen) zu Ressentiments. Was aber sind eigentlich Ressentiments? Zu emotionalen Einstellungen sedimentierte Vorurteile? Nietzsche hat den Begriff populär gemacht, aber noch keine klare Antwort auf die Frage gegeben, was notwendige und hinreichende Bedingungen für Ressentiments sind. Scheler schließt in seiner Arbeit „Ressentiment und moralisches Werturteil“ an Nietzsche an, aber er leistet ungleich mehr als Nietzsche. Während Nietzsche an einem historischen Beispiel erläutert, wie eine Ressentimentmoral entsteht, entwirft Scheler eine anthropologische Strukturtheorie des Ressentiments. Diese basiert nach seinem Selbstverständnis auf bestimmten Grundannahmen seiner Phänomenologie. Die für die Ressentimentanalyse besonders wichtigen phänomenologischen Annahmen müssen freigelegt werden, um dann zu diskutieren, ob bzw. inwiefern man Schelers Phänomenologie folgen muss, wenn man seine Ressentimentanalyse teilt.
Zum Referenten:
Matthias Schloßberger ist Professor für Sozialphilosophie an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt an der Oder. Weiter Informationen finden sie hier.