Methoden zur Erfassung systematischer Verarbeitung persuasiver Botschaften

Gerd Bohner

Department of Psychology, University of Kent, Canterbury, England
Canterbury, GB-Kent CT2 7NP
E-Mail: G.Bohner@ukc.ac.uk

Zweiprozeßtheorien der Persuasion postulieren zwei Verarbeitungswege, die sich nach kognitivem Aufwand, Art der Informationsverarbeitung und möglicherweise den involvierten Inhalten unterscheiden (Bohner, Moskowitz & Chaiken, 1995; Petty & Cacioppo, 1998). Die spezifischen kognitiven Prozesse, die an der aufwendigeren Verarbeitungsvariante (im folgenden: systematische Verarbeitung) beteiligt sind, wurden bisher jedoch nur unzureichend expliziert. In einem vorwiegend theoretisch-methodischen Beitrag stelle ich den gängigen Verfahren zur Erfassung systematischer Verarbeitung (Variation der Überzeugungskraft von Argumenten zwischen Versuchsbedingungen; Analyse der von Vpn - meist retrospektiv - aufgelisteten Gedanken) neuere Ansätze gegenüber. Dabei handelt es sich um die Variation der Überzeugungskraft von Argumenten zu verschiedenen Aspekten einer Botschaft als Meßwiederholungsfaktor (Erb, Bohner, Schmälzle & Rank, 1998) sowie um die Variation syllogistischer Beziehungen zwischen den Argumenten einer Botschaft (Einwiller, Erb & Bohner, 1997; Pechmann, 1992). Die neuen Verfahren werden anhand von Beispielen vorgestellt und mit den etablierten Verfahren kritisch verglichen. Dabei wird auch die Frage der Adäquatheit einer Zwei-Prozeß-Konzeption (Bohner & Siebler, in Druck) im Vergleich zu einer Ein-Prozeß-Alternative (Kruglanski & Thompson, in Druck) angeschnitten.

Poster in der Gruppe Aktuelle Forschungsergebnisse, Montag, 29. März 1999, 17:00-19:00, Foyer 2. Stock

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