Der kausale Einfluss von Attributionen auf das Erleben von Emotionen

Roland Neumann

Universität Würzburg, Lehrstuhl f. Psychologie II
Röntgenring 10; 97070 Würzburg
E-Mail: neumann@psychologie.uni-wuerzburg.de

Weiner (1986) zufolge sollten Gefühle der Schuld erlebt werden, wenn die Ursache eines negativen emotionsauslösenden Ereignisses eher in der eigenen Person lokalisiert wird. Ärger dagegen wird erlebt, wenn die Ursache in einer anderen Person lokalisiert wird. Der kausale Einfluß der Attribution auf das Erleben von Schuld und Ärger soll mit der Technik des prozeduralen Primings (Higgins & Chaires, 1980) geprüft werden. Hierzu übten Vpn in einer ersten Phase, neutrale Merkmale (Experiment 1) oder neutrale Verhaltensweisen (Experiment 2) entweder auf sich oder auf einen Verbündeten zu attribuieren. Anschließend wurden die Vpn mit einem negativen Ereignis konfrontiert, bei dem unklar war, ob es von ihnen selbst oder von einer anderen Person verursacht wurde. In zwei Experimenten konnte gezeigt werden, daß in der mehrdeutigen negativen Situation nach der Prozeduralisierung der Attribution auf die eigene Person eher Schuld erlebt wurde, während nach der Prozeduralisierung der Attribution auf eine andere Person eher Ärger erlebt wurde.

Referat in der Gruppe Emotion, Dienstag, 30. März 1999, 14:00, HS 22

Zur Programmübersicht

Zur Liste der Postergruppen, Referategruppen und Symposien

Zurück zur Teap '99-Homepage