Abhängigkeit von Reaktionszeit, Fehlerhäufigkeit und Strukturausnutzung von Darbietungsdauer und Lärmbelastung beim Sternberg-Experiment

Andreas Hinz, Gert Schreinicke & Bernhard Hüber

Institut für Arbeits-und Sozialmedizin, Universität Leipzig
Riemannstr. 32, 04107 Leipzig
E-Mail: hinz@medizin.uni-leipzig.de

Wird beim Sternberg-Experiment strukturiertes Untersuchungsmaterial verwendet, so führt die Ausnutzung der Kategorienstruktur im scanning-Prozeß zu niedrigeren Reaktionszeiten. Ziel der Studie ist die Prüfung der Frage, von welchen Faktoren diese Strukturausnutzung abhängt.
30 Probanden wurden mit dem Sternberg-Experiment, varied-set-Prozedur, untersucht. Als Versuchsmaterial dienten einsilbige Wörter aus zwei semantischen Kategorien: Tiere und Materialarten. Experimentell variiert wurden: Umfang der positiven Menge, Darbietungsdauer und eine Lärmbelastung.
Ab einer Gedächtnisbelastung von 5 Wörtern läßt sich ein deutlicher Strukturausnutzungseffekt (niedrigere Reaktionszeiten bei externen Nein-Antworten) nachweisen. Dieser Effekt ist unabhängig vom Abfolgetempo (Darbietungsdauer) und auch von der Lärmbelastung. Erhöhtes Abfolgetempo bewirkt eine Erhöhung der Fehlerzahl (insbesondere bei hoher Gedächtnisbelastung), die Reaktionszeit ist unter der Bedingung schneller Abfolge leicht kürzer als unter der Bedingung langsamer Abfolge. Reaktionszeit und Fehlerzahl sind von der Lärmbedingung weitgehend unabhängig.
Der scanning-Prozeß bei Kurzzeitgedächtnisanforderungen ist (zuminest für Gedächtnisumfänge bis 5 Einheiten) weitgehend unabhängig von Abfolgetempo und von Lärmbelastungen.

Poster in der Gruppe Gedächtnis, Mittwoch, 31. März 1999, 17:00-19:00, Foyer 2. Stock

Zur Programmübersicht

Zur Liste der Postergruppen, Referategruppen und Symposien

Zurück zur Teap '99-Homepage