Differentielle Emotionsinduktion durch Darbietung von Filmausschnitten

Michaela Piffka, Eva Kilgus & Bernhard Dahme

Psychologisches Institut III, Universitaet Hamburg Von-Melle-Park 5, 20146 Hamburg
Michaela_Piffka@uni-hamburg.de
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Zur experimentellen Induktion von Emotionen wurden in der bisherigen Forschung verschiedene Methoden angewandt, wie z. B.: Fotos, Filme, Hypnose, Musik. Filme haben als Instrument den Vorteil, an sich bereits standardisiert zu sein, sie sind eher dynamisch als statisch und haben eine hoehere oekologische Validitaet. Ziel der durchgefuehrten Studie war es, Filmausschnitte zu identifizieren, mit Hilfe derer diskrete Emotionen induziert werden koennen. Die Studie ist angelehnt an eine Studie von Gross und Levenson (1995), wobei ueberwiegend die gleichen Filme (in ihrer deutschen Synchronfassung) eingesetzt wurden. 49 Versuchsteilnehmern wurden jeweils acht Filme praesentiert. Die Intensitaet der dabei wahrgenommenen einzelnen Emotionen wurde ueber einen auf der Differential Emotion Scale von Izard, C.E., Dougherty, F.E., Bloxom, B.M., Kotsch, N.E. (1974) basierenden Fragebogen erfasst. Nur bei drei Filmen dominierte die Zielemotion alle uebrigen Emotionen statistisch signifikant (T-Test), dies waren die Emotionen Trauer, Ueberraschung und Vergnuegen. Bei den Emotionen Zufriedenheit, Ekel, und Wut zeigten sich jeweils Konfundierungen (simultan oder sukzessiv) mit einzelnen anderen Emotionen: Zufriedenheit und Ekel waren mit Interesse und Wut mit Verachtung konfundiert. In dem potentiell angstinduzierenden Film dominierte Interesse die eigentliche Zielemotion. Demnach konnten drei Filme identifiziert werden, die sich in einer deutschen Stichprobe zur spezifischen Induktion diskreter Emotionen (Trauer, Ueberraschung, Vergnuegen) eignen. Zu diskutieren waere, ob es sich bei den uebrigen Ergebnissen um einen stimulusspezifischen Effekt der ausgewaehlten Filme handelt, oder ob eventuell kulturspezifische Faktoren bezogen auf die verschiedenen Emotionen fuer die Konfundierung verantwortlich sind. Vermutungen ueber emotionsspezifische Effekte bezueglich der Emotion Interesse und der Kopplung von Verachtung und Wut beduerften weiterer Untersuchung.

Poster in der Gruppe Emotion und Motivation, Montag, 29. März 1999, 17:00-19:00, Foyer 2. Stock

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