Hemmung stereotypen Verhaltens

Wolfgang Wasel

Lehrstuhl für Sozialpsychologie und Motivation, Universität Konstanz
Universitätstr. 10, 78434 Konstanz
E-Mail: wasel@soz.psychologie.uni-konstanz.de

Experimente zur Aktivierung von stereotypem Verhalten zeigten, daß Verhalten ausgelöst werden kann, ohne daß sich die Probanden darüber bewußt sind. Daher scheint automatisch ausgelöstes Verhalten außerhalb der bewußten Kontrolle zu liegen. Ziel der vorliegenden Studie war es zu untersuchen, ob automatisch aktiviertes stereotypes Verhalten kontrollierbar ist, wenn eine starke Verpflichtung vorliegt, Stereotypen zu hemmen.
Dazu unterschieden wir Versuchsteilnehmer mit und ohne einer starken Verpflichtung Stereotypen zu hemmen mit Hilfe einer Selbstergänzungsprozedur. Anschließend wurde mit Hilfe einer Wortergänzungsaufgabe das Frauenstereotyp "Geschwätzigkeit" aktiviert. Als abhängige Variable erfassten wir die Zeit und die Anzahl der Wörter, die die Versuchsteilnehmer brauchten, wenn sie mündliche Angaben zu ihrer Person machten.
Versuchsteilnehmer, die die Verpflichtung hatten, ihr Frauenstereotyp zu hemmen, zeigten eine geringere "Geschwätzigkeit" als Versuchsteilnehmer, die diesem Ziel nicht verpflichtet waren.

Beitrag zum Symposium Motivationale Einflüße auf die Informationsverarbeitung: The Motivation-Cognition Interface, Donnerstag, 1. April 1999, 09:00-12:00, HS 20

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