Entwicklungstrends in "feeling-of-knowing"-Urteilen

Kathrin Lockl & Wolfgang Schneider

Universitaet Wuerzburg
FG Kognitive Entwicklung; Lehrstuhl fuer Psychologie IV; Roentgenring 10, 97070 Wuerzburg
E-Mail: lockl@psychologie.uni-wuerzburg.de

"Feeling-of-knowing"(FOK)-Urteile sind Einschaetzungen darueber, ob eine gerade nicht reproduzierbare Information wiedererkannt werden kann. Die vorliegende Studie sollte dazu beitragen, die kontroverse Befundlage zur Frage von Entwicklungsveraenderungen in diesem Bereich aufzuklaeren.
An der Untersuchung nahmen jeweils 32 Kinder aus der ersten bis zur vierten Grundschulklasse teil. In der ersten Sitzung wurden die Versuchsteilnehmer gebeten, Woerter aus einem Wortschatztest (deutsche Uebersetzung des Picture Peabody Vocabulary Test) zu definieren. Im Anschluss daran wurden die Kinder darin trainiert, absolute (auf einer 4-stufigen Skala) und relative (Paarvergleiche) FOK-Urteile anzugeben. In der zweiten Sitzung am darauffolgenden Tag wurden absolute und relative FOK-Urteile zu denjenigen Woertern erhoben, die die Kinder am Tag zuvor nicht oder falsch definiert hatten. Schliesslich erfolgte ein Wiedererkennungstest zu den Zielitems.
Die bisherigen Analysen zeigen, dass verschiedene Auswertungsverfahren zu unterschiedlichen Schlussfolgerungen in bezug auf Entwicklungstrends fuehren koennen. Die Auswertung anhand von Goodman-Kruskal Gamma Korrelationen bestaetigte im wesentlichen die Befunde einer frueheren Studie von Butterfield, Nelson & Peck (1988), in der kein Alterstrend in der Genauigkeit der FOK-Urteile festgestellt werden konnte. Andererseits stuften jedoch juengere Kinder ihre Sicherheit bei FOK-Urteilen zu falsch und nicht definierten Woertern trotz gleicher Wiedererkennungsleistungen hoeher ein als aeltere Kinder, was auf Entwicklungsveraenderungen in metakognitiven Ueberwachungsprozessen hindeuten kann.

Poster in der Gruppe Entwicklung, Mittwoch, 31. März 1999, 17:00-19:00, Foyer 2. Stock

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