Zuschauerpersönlichkeit als Voraussetzung für Fernsehmotive, Programmpräferenzen und Fernsehverhalten

Michael Burst

Institut für Kommunikationspsychologie/ Medienpädagogik, Universität Koblenz-Landau
Xylanderstr. 1, 76829 Landau
E-Mail: burs0888@uni-landau.de

Der Beitrag beschäftigt sich mit dem Zusammenhang der Persönlichkeitsmerkmale des Fünf-Faktoren-Modells (Big Five) und Sensation Seeking mit Fernsehpräferenzen und unterschiedlichen Aspekten der Fernsehnutzung. Im Kontext der rezipienten-orientierten Perspektive des Uses-and- Gratifications-Ansatzes wurde die Berücksichtigung von Persönlichkeitsmerkmalen der Rezipienten häufig als selbstverständlich gefordert. Die Umsetzung seitens der Medienforschung blieb aber bislang eher defizitär. Im Rahmen einer Untersuchung mit 201 Befragungsteilnehmern wurde vor dem Hintergrund einer simultanen Betrachtung der Persönlichkeitsmerkmale untersucht, inwiefern sich die zugrundeliegende Persönlichkeitsstruktur von Fernsehzuschauern auf die Bedürfnisse und Motive für die Fernsehnutzung, unterschiedliche Fernsehpräferenzen und weitere Aspekte des Fernsehverhaltens auswirken. Die Ergebnisse auf bivariater und multivariater Ebene zeigen, daß sich insbesondere Sensation Seeking als signifikanter Prädiktor der Fernsehmotive Zeitvertreib und spannende Unterhaltung erweist. Darüber hinaus gehen die Persönlichkeitsmerkmale mit unterschiedlichen Präferenzen für bestimmte Programmkategorien einher. In einem weiteren Schritt wurden auf der Basis der erhobenen Persönlichkeitsmerkmale vier unterschiedliche Persönlichkeitstypen identifiziert. Abschließend werden diese Persönlichkeitstypen hinsichtlich ihrer Muster der Fernsehnutzung untersucht und diskutiert. Die Berücksichtigung von Persönlichkeitsmerkmalen im Kontext der Medienforschung, erweist sich vor dem Hintergrund der vorliegenden Befunde erneut als fruchtbar.

Beitrag zum Symposium Medienpsychologie, Donnerstag, 1. April 1999, 08:30-12:00, HS 16

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