Nachweis latenter Inhibition im Humanexperiment mit Hilfe des Transfer of Control Paradigmas

Jörg Wolter

Philipps-Universität Marburg / Fachbereich Psychologie
Gutenbergstr. 18, 35037 Marburg
E-Mail: wolter@mailer.uni-marburg.de

Das Transfer of Control Paradigma bietet die Möglichkeit, klassische Konditionierung über Leistungsveränderungen in einer operanten Aufgabe nachzuweisen. In einer Serie von Experimenten (Wolter, 1998) konnte bereits demonstriert werden, daß bei Verwendung eines differentiellen Konditionierungs-designs die operante Aufgabe unterschiedlich von CS+ und CS- beeinflußt wird. Im Vergleich zur Ankündigung der Abwesenheit des US mit Hilfe eines CS- führte die Ankündigung eines aversiven US durch einen CS+ zu verbesserten Bearbeitungs-zeiten in einer operanten Aufgabe. Ungeklärt blieb in diesen Experimenten die Beobachtung, daß eine Neutral-bedingung sich nicht von der Bedingung CS+ unterschied. Es wurde die Hypothese aufgestellt, daß der Effekt der latenten Inhibition für dieses Ergebnis verantwortlich ist.
In zwei Experimenten sollte diese Hypothese geprüft werden. In Experiment 1 wurde eine Replikation der Vorläuferexperimente mit veränderten Trialzahlen durchgeführt. Ziel war es, über diese Beeinflussung das Ausmaß der latenten Inhibitionswirkung zu manipulieren. In Experiment 2 wurde das Transfer of Control Paradigma von einem „on the baseline“ in ein „off the baseline“ Paradigma geändert, um so ein direktes Maß für die Wirkung der latenten Inhibition zu erhalten. Die Ergebnisse sprechen in Teilen für die Wirkung der latenten Inhibition im vorliegenden Paradigma.

Referat in der Gruppe Klassisches und Instrumentelles Konditionieren, Dienstag, 30. März 1999, 18:00, HS 14

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