Das Ziel dieser Untersuchung besteht darin, auf der Basis des Kieler Laufraumlabyrinths, welches sich für die Untersuchung raeumlicher Orientierungs- und Gedaechtnisleistungen gesunder sowie hirngeschaedigter Kinder ab 3 Jahren bewaehrt hat, die Entwicklung dieser Funktionen bei noch juengeren Kindern untersuchen zu koennen.
Durch altersgemaeße Adaptionen entstanden das Kieler Kleinkinderlabyrinth sowie eine Uebertragung des Acredolo-Paradigmas auf unseren Versuchsaufbau. Im Kleinkinderlabyrinth spielen die Kinder der Altergruppen 13-15, 19-21 und 25-27 Monate ein Kuckuck-Spiel, bei dem sie in einem „Spielwald“ definierte Lokationen finden und sich diese über die Versuchsdurchgaenge hinweg merken muessen. Beim adaptierten Acredolo-Paradigma lernen die 8 und 9-10 Monate alten Saeuglinge mittels S-S- Konditionierung, sich einer Ziellokation zuzuwenden. In beiden Aufbauten sollen die Kinder in der Testung von einer um 180° rotierten Startposition aus die Ziellokation/en wiederfinden, wobei Hinweisreize als Anhaltspunkte für eine erfolgreiche Orientierung genutzt werden koennen.
Ergebnisse Kleinkinder: Die Lernkurven der 13-15 Mo.und 25-27 Mo. alten Kinder unterscheiden sich durch Angleichung des Schwierigkeitsniveaus nicht signifikant voneinander. In der Testphase konnten sich alle Kinder von einer egozentrischen Strategie lösen und orientierten sich reizbezogen. Ergebnisse Saeuglinge: Zwischen 8 und 9-10 Monaten scheint sich ein Entwicklungssprung abzuzeichnen. Waehrend die 8 Monate alten Saeuglinge eine groeßere Anzahl von Lerndurchgaengen benoetigten und sich in der Testung noch vermehrt egozentrisch orientierten, lernten die 9-10 Monate alten Saeuglinge schneller und zeigten in der Testphase ein aktives Suchverhalten (Uebergang von einer egozentrischen zu einer reizbezogenen Orientierung) oder bereits ein reizbezogenes Verhalten.
Poster in der Gruppe Entwicklung, Mittwoch, 31. März 1999, 17:00-19:00, Foyer 2. Stock
