Kategorien und Kausalität

Michael R. Waldmann & York Hagmayer

Institut für Psychologie, Universität Göttingen
Gosslerstr.14, 37073 Göttingen
E-Mail: michael.waldmann@bio.uni-goettingen.de

Die dominierende Sicht zum Verhältnis von Kategorien und Kausalität postuliert die Existenz objektiver kausaler Beziehungen in der Welt, die von unseren Kategorien gespiegelt werden (z.B. Murphy & Medin, 1985). Eine Kategorie wie “Auto” wird in diesem Sinne als kognitive Repräsentation einer intuitiven Theorie gesehen, die die kausalen Beziehungen zwischen den Merkmalen von Autos ausdrückt. Demgegenüber versuchen wir zu zeigen, daß es auch die umgekehrte Beziehung zwischen Kategorien und Kausalzusammenhängen gibt. Es läßt sich demonstrieren, daß sich die statistischen Beziehungen, die zwischen Ereignissen entstehen, in Abhängigkeit von der Art und Weise verändern, welche Kategorien wir bei der Beschreibung der Welt nutzen. Geht man nun davon aus, daß statistische Kovariationen ein bedeutender Indikator von Kausalität sind, dann ergibt sich, daß das kausale Bild, das wir uns von der Welt machen, abhängig ist von den Kategorien, die wir nutzen. Wir werden Experimente präsentieren, die zeigen, daß die Kausalzusammenhänge zwischen identischen Ereignissen in Abhängigkeit davon verschieden eingeschätzt werden, wie die Versuchsteilnehmer die Ereignisse kategorisieren.

Referat in der Gruppe Kategorisierung, Montag, 29. März 1999, 14:30, HS 15

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