Untersuchung der Ähnlichkeit konfiguralen Materials mittels SPLIT - Paradigma

Annekathrin Aurich & Ursula Schuster

Institut für Allgemeine Psychologie, Universität Leipzig
Seeburgstraße 14-20, 04103 Leipzig
E-Mail: psy95fvy@studserv.uni-leipzig.de, schuster@psychologie.uni-leipzig.de

Bei der Schätzung der Ähnlichkeit konfiguralen Materials sind Gemeinsamkeiten bezüglich der resultierenden Wahrnehmungs- oder Gedächtnisstrukturen (asymmetrische Ähnlichkeitsrelationen und Mehrdeutigkeiten in der Über- Unterordnung) im Vergleich zur beurteilten Ähnlichkeit von Begriffen anzunehmen (Untersuchung zu natürlichen Begriffen, Lander 1992). Die Untersuchung will prüfen, inwieweit der Split - Ansatz auf nonverbales Material anwendbar ist und wie die Schätzstruktur für eine Klasse von Figuren durch unterschiedliche Merkmalskombinationen beeinflußbar ist. Für die Ermittlung der Strukturierung (Partitionierung) und Dimensionierung (Merkmalsbelegung und -gewichtung) von begrifflich repräsentiertem, deklarativem Wissen im LZG hat Lander et al. (1994, 1997) die Split - Technik entwickelt, die nunmehr erstmals für die Ermittlung der Ähnlichkeit von Figuren eingesetzt wurde. 20 Versuchspersonen wurden in je drei Versuchsdurchläufen in diesem Mengenaufteilungsverfahren Figuren in Anker- und Testitemposition mehrfach zur individuellen Ähnlichkeitsbeurteilung vorgelegt. Die verwendeten Figuren entstammen Experimenten zu Reihenfortsetzungsaufgaben von Schuster (1996) und wurden aus einer Gesamtmenge von 144 Figuren so ausgewählt, daß deren Ähnlichkeitseinschätzungen Rückschlüsse über die Strukturierung und Dimensionierung des Gesamtmaterials zulassen. Die Experimente fanden am PC statt. Im Resultat wurden sowohl material- als auch probandenspezifische Strukturen ermittelt. Die Auswertung erfolgte zunächst mit den von Lander (1997) vorgestellten, sich an das Split - Verfahren anschließenden Methoden (Clusteranalyse, Faktoranalyse, Distanzmaß) sowie im Vergleich dazu mit der Formalen Begriffsanalyse (Ganter, Wille, Vogt u.a. 1988, 1994, 1997). Die Ergebnisse lassen sich intraindividuell unter dem Gesichtspunkt der Herausbildung von Strukturen, Beibehaltung bzw. des Wechsels von Ähnlichkeitskriterien und interindividuell hinsichtlich gemeinsamer Strukturierungsprinzipien in sehr unterschiedlichen individuellen Strukturen diskutieren.

Poster in der Gruppe Gedächtnis, Mittwoch, 31. März 1999, 17:00-19:00, Foyer 2. Stock

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