Die Bedeutung des Internet für die universitäre Lehre und Verwaltung wird seit einigen Jahren intensiv diskutiert. Um den Einsatz des neuen Mediums an der Hochschule studentengerecht gestalten zu können, ist es notwendig, bestimmte Aspekte des User-Verhaltens zu kennen. Am Beispiel der Psychologiestudierenden der Universität Wien wurde untersucht, aus welchen Motiven das Internet genutzt wird und mit welchen Faktoren diese in Zusammenhang stehen.
Einer Stichprobe von 318 Studierenden wurde ein Fragebogen vorgegeben, der neben demographischen Daten Fragen zum Studium, Nutzungsmotive für den Internet-Einsatz und Items zum Wissen über das Internet enthielt.
Bei den Internet-Usern konnten drei Nutzungsmotive gefunden werden: Unterhaltung, Nützlichkeit und Selbstbestätigung durch den Umgang mit neuen Technologien. Darauf aufbauend konnten vier Gruppen gefunden werden, die sich entsprechend dieser drei Motive unterscheiden, wobei die vierte Gruppe das Internet aus keinem der angegebenen Motive nutzt. Der Wissensteil des Fragebogens umfasst das praktische Know-how und das technische Hintergrundwissen. Die Gruppe, die als Hauptmotiv Nützlichkeit angab - das sind etwa die Hälfte der User -, erreichte in beiden Scores die höchsten Werte. Der geringsten Wissensstand wurde in der Gruppe "ohne bekannte Motive" gefunden. Außerdem stellte sich heraus, dass für berufstätige Studierende die Nützlichkeit das zentrale Motiv ist, während dieses Motiv bei nicht Berufstätigen erst mit fortgeschrittenem Studium an Bedeutung gewinnt.
Anhand der Ergebnisse zeigt sich, dass das Internet den Studierenden nicht nur als Unterhaltungsmedium dient, sondern dass es auch als nützliches Hilfsmittel im Rahmen des Studiums betrachtet wird. Dieses Resultat scheint für eine forcierte Anwendung dieses Mediums im universitären Bereich zu sprechen.
Poster in der Gruppe Medienpsychologie, Montag, 29. März 1999, 17:00-19:00, Foyer 2. Stock
