Koordination kurzer bimanueller Kraftpulse: Abhängigkeiten in Kraft und Zeit

Gerhard Rinkenauer, Rolf Ulrich & Alan M. Wing

Bergische Universität Wuppertal, Allg. Psychplogie I
Gaußstr. 20, 42097 Wuppertal
E-Mail: rinkenau@uni-wuppertal.de

Die Koordination beider Hände wurde bisher oft mit bimanuellen Zielbewegungen untersucht. Hierbei bildeten vor allem die räumlichen und zeitlichen Kopplungphänomene beider Hände den Ausgangspunkt theoretischer Überlegungen. Wir untersuchten, ob Abhängigkeiten in der Kraftproduktion beider Hände zu den beobachtbaren Kopplungsphänomenen bimanueller Zielbewegungen beitragen können und welcher zentrale Mechanismus sich hinter einer nachweisbaren Kopplung verbergen könnte. Um diese Fragestellung zu untersuchen, wiesen wir unsere Versuchspersonen an, Kraftimpulse mit beiden Händen gleichzeitig zu produzieren. In Experiment 1 wurden sie instruiert, bimanuelle Kraftimpulse mit gleichen Kraftamplituden und gleichen Anstiegszeiten auszuführen. In Experiment 2 hingegen wurden Kraftimpulse mit unterschiedlichen Kraftamplituden und in Experiment 3 Kraftimpulse mit unterschiedlichen Anstiegszeiten gefordert. Die gefundenen Kopplungsphänomene auf der Kraftebene legen nahe, daß Abhängigkeiten in der Kraftproduktion zu den räumlichen und zeitlichen Kopplungsphänomene bimanueller Bewegungen beitragen. Während das Ausmaß der Kopplung der Kraftamplituden von den Versuchspersonen je nach Anforderungen frei variiert werden kann, ist eine Variation der Zeitkopplung nur begrenzt möglich. Die Befunde unterstützen ein Cross-Talk-Modell in dem das Ausmaß des Cross-Talks sowohl für die Kraftamplituden als auch für die Anstiegszeiten variierbar ist.

Referat in der Gruppe Psychomotorik II, Dienstag, 30. März 1999, 09:00, HS 20

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