Die Sequenzierung von Feedbacks bei Interventionen zur Verbesserung unguenstiger Attributionsstile

Markus Dresel, Albert Ziegler & Kurt A. Heller

LMU Muenchen, Institut fuer Paedagogische Psychologie und Psychologische Diagnostik
Leopoldstr. 13, 80802 Muenchen
E-Mail: dresel@edupsy.uni-muenchen.de

Im schulischen Kontext wurde die generelle Wirksamkeit von Reattributionstrainings zur Verbesserung maladaptiver Attributionsstile und daraus resultierenden unguenstigen Motivationen bereits bestSigmatigt (z.B. Ziegler & Heller, 1998). Bisher liegen allerdings wenig empirische Befunde darueber vor, wie die attributionalen Feedbacks sequenziert werden sollten (zsf. Schunk, 1994). So ist nach wie vor unklar, welche Abfolge von Faehigkeits- und Anstrengungsrueckmeldungen nach einem schulischen Erfolg eine optimale Motivationsfoerderung bewirkt.
In einem Quasi-Experiment (N = 370) wurde die Abfolge verschiedener attributionaler Feedbacks systematisch variiert und deren Wirksamkeit zur Verbesserung motivationaler Variablen und selbstbezogener Kognitionen ueberprueft. SchuelerInnen der 7. Jahrgangsstufe bearbeiteten in sechs einstuendigen Sitzungen ausserhalb des regulaeren Unterrichts die eigens fuer diese Studie entwickelte Mathematik- Lernsoftware "MatheWarp 7", die nach der Bearbeitung von Mathematikaufgaben Leistungsergebnisse mit veridikalen Ursachenerklaerungen kommentiert. In die Analyse wurden neben den Daten eines Prae- und eines Posttests auch Verlaufsdaten einbezogen, die von der Lernsoftware aufgezeichnet wurden.
Mit der Trainingsstudie konnte zunaechst die Eignung von Reattributionstrainings zur Verbesserung selbstbezogen kognitiver und motivationaler Bedingungsfaktoren des schulischen Leistungserfolgs bestaetigt werden. Zur Steigerung des Faehigkeitsselbstkonzepts der SchuelerInnen eigneten sich jene Sequenzierungen attributionaler Feedbacks am besten, bei welchen in der ersten TrainingshSigmalfte internal stabile Ursachenerklaerungen nach Erfolg dargeboten wurden. Weiterhin konnten je nach Art der Reihenfolgevariation unterschiedliche Verlaeufe motivationaler Variablen waehrend des Reattributionstrainings beobachtet werden.
Die Befunde lassen praktische Implikationen fuer die Durchfuehrung von Reattributionstrainings zu. So erscheint es beispielsweise bei SchuelerInnen mit geringem Vertrauen in ihre Faehigkeiten angebracht, ihre Erfolge zunaechst durch - vermeintlich motivationsabtraegliche (vgl. Nicholls, 1989) - internal stabile Ursachen zu erklaeren.

Poster in der Gruppe Emotion und Motivation, Montag, 29. März 1999, 17:00-19:00, Foyer 2. Stock

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