"Ich und Mathe?" - Was Schueler(innen) dazu im Kopf haben, und wie es zu veraendern ist... Wissens- und Motivationsfoerderung im Fach Mathematik

Barbara Schober, Albert Ziegler & Kurt A. Heller

LMU Muenchen, Lehrstuhl fuer Paedagogische Psychologie und Psychologische Diagnostik
Leopoldstrasse 13, 80802 Muenchen
E-Mail: schober@edupsy.uni-muenchen.de

Hilflose Reaktionen auf Misserfolge und damit verbundene Leistungs- und Interessendefizite im mathematisch-naturwissenschaftlichen Bereich sind sowohl in der Literatur (Beerman, Heller & Menacher, 1992) als auch in Berichten von Erzieher(inne)n und Lehrkraeften haeufig beschriebene Probleme. Viele Schueler(innen) empfinden Misserfolge als Negativbewertung ihrer Person und koennen sie nicht als Informationsquelle dafuer nutzen, wo sie sich mehr anstrengen sollten.
Es finden sich vielmehr oft fuer die weitere Motivation dysfunktionale Attributionen der Ursachen ihres Misserfolgs und Reaktionen wie ein Sinken des Vertrauens in die eigenen Faehigkeiten und ein Steigen der Angst (ein Befund, der sich vor allem bei Maedchen immer wieder finden laesst).
Ziel der vorliegenden DFG-Studie war es, ein Motivationstraining zu entwickeln und zu evaluieren, das in den Teufelskreis aus Misserfolg und Motivationsproblemen durch die gezielte Veraenderung selbstbezogener Kognitionen an verschiedenen Stellen des Handlungsablaufs im Sinne des Handlungs-Phasenmodells von Heckhausen (1989) eingreift.
An einer Stichprobe von insgesamt 796 Schueler(inne)n der 5. Klasse Gymnasium wurde in einem Placebo-Kontrollgruppen-Trainingsdesign ein Motivationstraining evaluiert, das sich ueber 10 Sitzungen hinweg der konstruktiven Verarbeitung von Feedback, der Veraenderung dysfunktionaler Attributionsstile, der Beeinflussung des Glaubens an die Veraenderbarkeit der eigenen Faehigkeiten sowie der Nutzung von Lernstrategien widmet. Eingebettet wurde diese im Kleingruppen-Design durchgefuehrte Intervention in ein Gesamtkonzept, das neben der theoretischen Thematisierung auch die Uebung der Interventionsziele im konkreten Aufarbeiten mathematischen Wissens beinhaltet.
Neben der prinzipiellen Wirksamkeit der Intervention konnten Geschlechtseffekte nachgewiesen werden, wie sie in aehnlicher Form schon in vorangegangenen Arbeiten zum Thema "Reattributionstraining" gefunden und diskutiert wurden (vgl. Ziegler & Schober, 1997; Ziegler & Heller, 1998).

Poster in der Gruppe Emotion und Motivation, Montag, 29. März 1999, 17:00-19:00, Foyer 2. Stock

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