Gibt es einen wahrnehmbaren Einfluß schwacher elektromagnetischer Impulsstrahlen?

René Klöpper, Rudolf Stark, Anne Schienle & Dieter Vaitl

Abteilung Klinische und Physiologische Psychologie, Universität Gießen
Otto-Behaghel-Str. 10, Haus F, 35394 Gießen
E-Mail: Rene.Kloepper@psychol.uni-giessen.de

In Zusammenhang mit Wetteränderungen treten schwache elektromagnetische Impulsstrahlen, sogenannte Sferics auf, die seit Jahrzehnten als mögliche Mitverursacher von Wetterfühligkeitssymptomen diskutiert werden. Mehrere EEG-Untersuchungen konnten überdies zeigen, daß künstliche Sferics einen Einfluß auf die Hirnstromaktivität des Menschen haben. Unter den Bedingungen dieser Simulationsstudien hatten Sferics allerdings keinen Effekt auf das Befinden der Probanden. Ziel der vorliegenden Studie war es deshalb, Versuchspersonen darin zu trainieren, einen möglichen Sfericseinfluß wahrzunehmen.
63 Probanden wurden in einem Lernparadigma systematisch für das korrekte "Erkennen" von Phasen, in denen Sferics appliziert bzw. nicht appliziert wurden, akustisch verstärkt. Sie erhielten zudem eine negative Rückmeldung für eine falsch positive bzw. eine falsch negative Antwort. Die Aufgabe der Versuchsteilnehmer war es dabei, mögliche, nicht näher spezifizierte Veränderungen an sich wahrzunehmen, die sie als Hinweis für die An- oder Abwesenheit von Sferics verwenden sollten. Dem Teilnehmer mit der in 80 Durchgängen insgesamt höchsten Trefferleistung wurde eine Belohnung von DM 100,- in Aussicht gestellt.
Die von den Probanden erzielte Trefferquote war insgesamt nicht überzufällig und es gab in der Gesamtgruppe keine systematisch auf Sferics zurückführbaren Befindensänderungen. Lediglich drei Teilnehmer des Experimentes zeigten tendenziell bis signifikant überzufällig große Trefferhäufigkeiten.
Weitere Experimente sollen zum einen klären, ob es sich bei den Einzelleistungen der drei "besten" Teilnehmer um ein replizierbares und zudem auf interindividuelle Unterschiede zurückgehendes Ergebnis handelt. Des weiteren soll eine systematische Variation von Sferics-Signalparametern (Dauer, Impulsfolgefrequenz, etc.) Aufschluß darüber geben, ob der menschliche Organismus möglicherweise auf eine ganz spezifische Signalzusammensetzung physiologisch wie auch befindensmäßig stärker reagiert als auf andere.

Poster in der Gruppe Physiologische Psychologie, Mittwoch, 31. März 1999, 17:00-19:00, Foyer 2. Stock

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