fMRI-Experiment zum Vergleich von extern und intern initiierten Tappingbewegungen

K. Lutz*, S. Mirzazade+, K. Specht+, L. Jäncke*

*Institut für Allgemeine Psychologie, Otto von Guericke Universität Magdeburg, +Institut für Medizin, Forschungszentrum Jülich
Lennestr. 6, 39112 Magdeburg
E-Mail: Kai.Lutz@gse-w.uni-magdeburg.de

Der einfachste Fall motorischer Aktivität, die an externen Signalen orientiert wird, ist das bedienen einer Taste auf einen externen Reiz hin (externe Triggerung) im Vergleich zum Tastendruck, der von einer Versuchsperson (VP) ohne äußeres Signal initiiert wird (interne Triggerung). 10 VPn wurden instruiert, in der einen Bedingung mittels Tastendruck auf ein unregelmäßig erscheinendes Signal reagieren, in der anderen Bedingung sollten sie die Taste immer auf ein rhythmisch erscheinendes Signal hin drücken. In dieser rhythmischen Bedingung wird die Reaktion der Versuchsperson schnell durch ein intern generiertes Signal getriggert, was man daran sehen kann, daß die Reaktion nicht mehr nach, sondern sehr genau mit dem externen Signal erfolgt. Dabei ist das Ausmaß an sensorischer Stimulation über die beiden Bedingungen das gleiche.
Die vorläufigen Ergebnisse deuten an, daß während der unregelmäßigen Bedingung eine stärkere Aktivierung der ipsilateral zur benutzten Hand gelegenen Kleinhirnkerne sowie generell mehr Aktivität in den motorischen Cortices als in der regelmäßigen Bedingung zu verzeichnen ist. Hingegen zeichnet sich bei der Ausführung der regelmäßigen, stärker intern getriggerten Bewegungen mehr Aktivität in den occipitalen und parieto-occipitalen Assoziationsarealen ab.
Diese Ergebnisse bieten möglicherweise wichtige Hinweise auf die Interpretation von Aktivierungsmustern, die bei motorischem Lernen gefunden wurden. Hier werden zunächst externe Signale gebraucht, an denen eine kontinuierliche Überprüfung der Handlung im Sinne eines Soll-Istwert-Abgleichs vorgenommen wird, während eine motorische Aktivität, die perfekt beherrscht wird, keine externen Signale mehr zur Ausführung benötigt.

Referat in der Gruppe Psychomotorik I, Montag, 29. März 1999, 10:30, HS 20

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