Anteriore EEG Alpha-Band Asymmetrie differenziert Effekte einer Stimmungsinduktion mit affektiven Bildern

Joerg Meinhardt

Institut fuer Psychologie, Universitaet Regensburg
Universitaetsstr. 31, 93040 Regensburg
E-Mail: Joerg.Meinhardt@psychologie.uni-regensburg.de

Negative Emotionen koennen mit einer relativen Aktivierung rechtsfrontaler Gehirnareale und positive Emotionen mit einer relativen Aktivierung im linksfrontalen Bereich verbunden sein. Empirisch beruht diese Annahme u.a. auf einer Messung der lokalen Alpha-Aktivitaet im EEG (z.B. Davidson, 1995). Dabei gilt, dass mit einer lokalen Abnahme der Alpha-Aktivitaet eine Zunahme der Aktivierung eines Gebiets assoziiert ist. Das Ziel der vorliegenden Studie war es, die relative Aktivierung der anterioren Areale im Kontext einer Stimmungsinduktion zu untersuchen.
Von 14 rechtshaendigen, weiblichen Vpn wurde das EEG ueber 19 Standardpositionen gegen die verbundenen Ohren abgeleitet. Zur Stimmungsinduktion wurden je 34 affektiv positive, neutrale und negative Bilder des International Affective Picture System fuer jeweils acht Sekunden praesentiert. Die Darbietung der drei Bildserien wurde durch Pausen von sechs Minuten Dauer unterbrochen. Ratingdaten und das Corrugator-EMG belegen einen systematischen Effekt der Stimmungsinduktion. Fuer EEG-Epochen ohne Artefakte wurde im Alpha-Band (8-13 Hz) ein Asymmetrie-Index berechnet. Die Analyse wurde fuer drei unterschiedliche Zeitintervalle durchgefuehrt: Fuer die Intervalle (1) drei Sekunden vor der Bilddarbietung und (2) acht Sekunden waehrend der Bilddarbietung ergibt sich kein Effekt der frontalen Asymmetrie. (3.) Im Intervall von drei Sekunden nach der Bildpraesentation treten systematische Effekte an Fp1-Fp2, F7-F8 und F3-F4 auf. Die vorangegangene Darbietung positiver Bilder fuehrt im Vergleich zu negativen Bildern zu einer relativ staerkeren Aktivierung linksfrontaler Areale.
Damit unterstuetzen die Daten die Annahme, dass die frontale EEG-Asymmetrie zwischen positiven und negativen Stimmungen differenziert. Allerdings tritt der Effekt erst nach einer Bildpraesentation auf. Ob Veraenderungen der Asymmetrie langsam ablaufen, oder durch den Verarbeitungsprozess der Bilddarbietung ueberschrieben werden, bleibt Gegenstand weiterer Analysen.

Poster in der Gruppe Emotion und Motivation, Montag, 29. März 1999, 17:00-19:00, Foyer 2. Stock

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