Universitätsmusik
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Die Leipziger Universitätsmusik spielt unter Leitung von Universitätsmusikdirektor David Timm eine große Rolle im Musikleben der Stadt Leipzig.
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Musikalisches Engagement
Der Universitätschor, das Universitätsorchester sowie die Unibigband und weitere Ensembles bieten unseren Studierenden und Lehrenden vielfältige Gelegenheiten des musikalischen Engagements. Die Leipziger Universitätsmusik informiert Sie gerne über Ihre Möglichkeiten, musikalisch aktiv zu werden.
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Musikgeschichte
Die Leipziger Universitätsmusik steht in einer langen Tradition – an unserer Universität studierten und musizierten schon Richard Wagner, Robert Schumann und Felix Mendelssohn Bartholdy.

Die Universitätsmusik spielt eine große Rolle im Leipziger Musikleben. Geprägt wurde sie unter anderem von Werner Fabricius, erster »Director musices Paulini« (Musikdirektor an der Universitätskirche St. Pauli 1656 – 1679), sowie von den späteren Universitätsmusik-Direktoren Johann Schelle (1679 – 1701), Johann Kuhnau (1701 – 1722), Johann Adam Hiller (1778 – 1785) oder Max Reger (1907 – 1908).
In den Matrikeln unserer Universität finden wir die Studiosi Georg Philipp Telemann, Carl Philipp Emanuel Bach, Robert Schumann und Richard Wagner. Felix Mendelssohn Bartholdy erhielt 1836 die Ehrendoktorwürde der Universität; Hugo Riemann wirkte als Ordinarius des musikwissenschaftlichen Instituts.
Auch Johann Sebastian Bach war durch vielfältige Auftritte und Auftragskompositionen eng mit unserer Universität verbunden.
In der neuen Zeit prägten Musiker und Musikwissenschaftler wie Hermann Kretzschmar, Hermann Grabner, Friedrich Rabenschlag, Max Pommer und zuletzt Wolfgang Unger die Universitätsmusik als Direktoren, indem sie das große künstlerische Erbe verantwortungsvoll pflegten und erweiterten.
- 1504
Fertigstellung des Mensuralkodex des Magisters Nikolaus Apel – eine der bedeutendsten deutschen Musikhandschriften jener Zeit. - 1543
Die Paulinerkirche geht in den Besitz der Universität über und wird damit zur Universitätskirche. Bei den dort stattfindenden akademischen Festakten ist sorgt meist der Thomaskantor für die Musik. - Mitte des 16. Jh.
Neue Vorlesungen und Übungen zur Musik, die nun häufig von den Kantoren der Thomas- oder Nikolaikirche durchgeführt werden. Sie dienen vornehmlich der Ausbildung von praktischen Musikern. - 1655/56
Mit Werner Fabricius stellt die Universität erstmals einen eigenen „Academiae Musicus“, einen Universitätsmusikdirektor, ein. - 1701
Gründung eines Collegium musicum durch den Jura-Studenten Georg Philipp Telemann (nachmals Musikdirektor der Stadt Hamburg); es wird später unter anderem von Johann Sebastian Bach geleitet. - 1708
Gründung eines zweiten Collegium musicum durch den Jura-Studenten Johann Friedrich Fasch (nachmals Hofkapellmeister in Zerbst). - 1710
Einrichtung eines öffentlichen, mit anspruchsvoller Figuralmusik ausgestatteten, „neuen” Gottesdienstes in der Universitätskirche St. Pauli. - 1723–1750
Musikalische Betreuung des an einigen hohen kirchlichen Festtagen und bei Universitäts-Redeakten weiterhin üblichen „alten” Gottesdienstes in der Universitätskirche durch den Thomaskantor Johann Sebastian Bach. Dabei werden, wie seit Jahrhunderten üblich, schlichte Motetten gesungen. Den musikalisch gewichtigeren „neuen” Gottesdienst überlässt die Universität dem künstlerisch weit weniger bedeutenden Universitätsmusikdirektor Johann Gottlieb Görner. - 1727
Die Aufführung der Trauerode BWV 198 von Bach nach einem Gottsched-Text im Auftrag des Studenten Carl von Kirchbach zum Gedächtnis der verstorbenen sächsischen Kurfürstin Christiane Eberhardine in der Universitätskirche stellt einen Höhepunkt der reichen Musiktradition zu akademischen Festakten, Promotionen, Quartalsorationen, Huldigungen und Trauerfeiern im 17. und 18. Jahrhundert dar. - 1729
Wilhelm Friedemann Bach studiert unter anderem Jura, Philosophie und Mathematik. - 1731 – 1734
Carl Philipp Emanuel Bach studiert Jura. - 1737 – 1743
Musiktheoretische Vorlesungen durch Lorenz Christoph Mizler (erstmals seit dem 16. Jahrhundert). - Ca. 1740
Johann Ernst Bach studiert Jura. - 1793
Erstmals musikästhetische Vorlesungen durch Christian Friedrich Michaelis. - ab 1812
In der Universitätskirche werden Oratorien, darunter bedeutende zeitgenössische Werke, durch die 1802 gegründete Leipziger Singakademie, deren Dirigenten 1818 bis 1847 zugleich Universitätsmusikdirektoren sind, aufgeführt. Nach 1850 kommen Riedelverein und Bachverein hinzu. - 1822
Gründung des Sängervereins an der Kirche zu St. Pauli, der sich ab 1824 Universitätssängerverein zu St. Pauli und ab 1919 Universitäts-Sängerschaft zu St. Pauli nennt. Seine Leiter sind von 1860 bis 1936 gleichzeitig Universitätsmusikdirektoren. Um die Jahrhundertmitte (1849) tritt der Akademische Gesangverein Arion hinzu. Die beiden studentischen Männerchöre entwickeln sich bis zum Ersten Weltkrieg zu den mitgliederstärksten Leipziger Studentenverbindungen und singen in zahlreichen Konzerten allein oder mit gemischten Chören unter anderem im Gewandhaus und in der Universitätskirche. - 1828 – 1829
Robert Schumann studiert Jura. - 1831 – 1832
Richard Wagner studiert Musik. - 1836
Ehrendoktorwürde für Felix Mendelssohn Bartholdy. - 1859
Einführung regelmäßiger Vorlesungen zur Musikgeschichte durch den Universitätsorganist und späteren Universitätsmusikdirektor Hermann Langer. - 1847
Felix Mendelssohn Bartholdy wird in der Universitätskirche aufgebahrt. - 1890 – 1895
Der Universitätsmusikdirektor Hermann Kretzschmar veranstaltet jährlich sechs Akademische Orchesterkonzerte, die den Studenten der Universität zur musikalischen Bildung dienen sollen. - 1907
Für anderthalb Jahre ist der bedeutende Komponist Max Reger Leipziger Universitätsmusikdirektor. - 1908
Gründung des Collegium musicum durch Hugo Riemann, Ursprung des Musikwissenschaftlichen Instituts. - 1926
Gründung des Madrigalkreises Leipziger Studenten durch Friedrich Rabenschlag. Aus diesem sowie aus der ebenfalls von Rabenschlag geleiteten Heinrich-Schütz-Kantorei (vormals Universitätskantorei) geht 1938 der Leipziger Universitätschor hervor. - 1926
Ankauf der Heyer’schen Sammlung historischer Musikinstrumente aus Köln für die Leipziger Universität. Die Sammlung bildet den Grundstock für das 1929 eröffnete Museum für Musikinstrumente der Universität Leipzig im Grassi-Museum. - 1943
Bei einem Luftangriff werden die Räume des Instituts für Musikwissenschaft und des Instrumentenmuseums im Grassimuseum schwer getroffen. Zahlreiche einzigartige Instrumente werden beschädigt und zerstört. - 1946
Wiederbeginn der Arbeit des Universitätschores, der Universitätskantorei und des Kammerorchesters der Universität unter Friedrich Rabenschlag. - 1950
Gründung des Instituts für Musikerziehung (1966 bis 1993 mit dem Institut für Musikwissenschaft vereinigt). - 1954
Gründung des Akademischen Orchesters (zunächst Collegium musicum genannt) durch Horst Förster. - 1957
Gründung der Capella fidicinia am Musikinstrumenten-Museum durch Hans Grüß. - 1968
Sprengung der unversehrten Universitätskirche, der Heimstatt des Universitätschores. - seit den 1960er Jahren
Gründung mehrerer weiterer musikalischer Ensembles an der Universität sowie an einzelnen Fakultäten und Instituten. - 1992
Einrichtung der Leipziger Universitätsmusik und Gründung des Pauliner Kammerorchesters durch Wolfgang Unger. - 1994
Gründung des Pauliner Barockensembles durch Wolfgang Unger und erstmalige Veranstaltung der Leipziger Universitätsmusiktage, die seitdem etwa im zweijährigen Turnus stattfinden. - 2003
Gründung des Leipziger Universitätsorchesters. - 2006
Gründung der Unibigband Leipzig. - 2009
Jubiläumsjahr zum 600-jährigen Bestehen der Universität Leipzig mit monatlichen Konzerten der Universitätsmusik. Veröffentlichung der durch den Universitätschor eingespielten Gesamtaufnahme Festmusiken zu Leipziger Universitätsfeiern mit allen 12 erhaltenen Bach-Kantaten für die Universität. Uraufführung des Auftragswerks Memoriam – Tempo e tempi des Leipziger Komponisten Bernd Franke zum Festakt am 2.12.2009 im Paulinum – Aula/Universitätskirche St. Pauli.
1929 eröffnete das Museum für Musikinstrumente der Universität Leipzig im Grassi-Museum. Die Sammlung basiert auf der Heyer’schen Sammlung historischer Musikinstrumente und umfasst aktuell über 5.000 Musikinstrumente.

Neben klassischen Museumsaufgaben — Sammeln, Bewahren, Erschließen, Präsentieren — gilt der Anspruch des Museums besonders dem akademischen Unterricht und der Erforschung von Geschichte und Praxis der Musikinstrumente.