Pressemitteilung 2005/226 vom

Der Brite Dr. Andrew J. Shields von der Toshiba Research Europe Ltd. aus Cambridge, Großbritannien, spricht auf Einladung von SANDiE im Rahmen der Physikkolloquia zur "Ein-Photonen Technologie für die verschlüsselte Kommunikation".

Abhörsichere Techniken der Nachrichtenübermittlung werden z. Z. nicht nur von Experten heiß diskutiert. Mit dem Problem setzt man sich auch in den Forschungslaboren von Toshiba auseinander. Was man dort an neuesten Erkenntnissen gewann, stellt Dr. Andrew J. Shields von der Toshiba Research Europe Ltd. aus Cambridge, Großbritannien, vor. Eingeladen hatte dazu in der Reihe Physikkolloquia das European Network of Excellence "Self-Assembled semiconductor Nanostructures for new Devices in photonics and Electronics" (SANDiE).

"Quantenoptik und Quantenverschlüsselung könnten es schon bald ermöglichen, völlig abhörsichere Techniken für die verschlüsselte Kommunikation zwischen Partnern zur Verfügung zu stellen.", erklärt Prof. Dr. Marius Grundmann, Direktor des Instituts für Experimentelle Physik II und Koordinator des Exzellenznetzes SANDiE. "Die Entwicklung eines praktisch anwendbaren Systems für die Quantenverschlüsselung über optische Fasern - basierend auf schwach-kohärenten Pulsen - wird dabei diskutiert."

Allerdings begrenzen die heute verfügbaren Photonenerzeugungs- und -nachweistechniken die Leistung bisheriger Systeme. "Neuartige Modelle von Ein-Photonen-Detektoren, welche auf Quantenpunkten basieren, könnten die Übertragungsraten auf den verschlüsselten Verbindungen drastisch erhöhen und somit neue Anwendungsgebiete eröffnen.", so Grundmann. "Auch die Entwicklung einer Ein-Photonen-Quelle, die kompatibel zu Glasfasern ist, hat für die Übertragungsreichweite und -geschwindigkeit von nicht kompromittierbaren Quantenverschlüsselungsverfahren besondere Bedeutung."

Der Vortrag wird in englischer Sprache gehalten. Alle Interessenten sind herzlich eingeladen.

Das von der europäischen Kommission geförderte SANDiE Exzellenznetz besteht aus 28 Partnern in elf europäischen Ländern und ist der Bildung eines integrierten und geschlossenen Ansatzes zur Forschung und Wissensgenerierung auf dem Gebiet der selbstorganisierten Halbleiter-Nanostrukturen gewidmet. Das von der Universität Leipzig koordinierte Netzwerk umfasst die Untersuchung von fundamentalen Phänomenen und die Entwicklung von neuartigen Materialien und Strukturen, die dann in elektronischen, photonischen und optoelektronischen Bauelementen ihre Anwendung finden können.