Pressemitteilung 2007/056 vom

Das Europäische Exzellenznetz SANDiE, das von der Universität Leipzig koordiniert wird, vergibt erstmals die SANDiE PhD-Preise für die besten Promotionen des vergangenen Jahres. Ein internationales Komitee wählte die drei Preisträger aus, die 2006 jeweils eine hervorragende Promotion abgeschlossen hatten.

Der erste Preis (2.000 Euro) ging an Dr. Emmanuelle Peter, die an der Université Paris XI, Orsay, Frankreich promoviert hat und ihre Arbeit am CNRS-LPN (Laboratoire de Photononique et Nanostructures) in Marcoussis, Frankreich angefertigt hat. Sie konnte die starke Kopplung von Exzitonen, die in Dickenfluktuationen eines Quantentopfes lokalisiert sind, mit den optischen Moden eines Mikroscheiben-Resonators nachweisen und untersuchen. Die von ihr nachgewiesene Rabi-Aufspaltung ist die größte ihrer Art weltweit.

Der zweite Preis (1.500 Euro) wurde an Dr. Robert Young für seine Arbeit zur Feinstrukturaufspaltung von Exzitonen in GaAs Quantenpunkten verliehen. Diese Arbeit wurde in den Forschungslabors von Toshiba Europe in Cambridge angefertigt und im Physik-Department der Cambridge University, UK eingereicht. Die erzielten Ergebnisse sind wegweisend für die Erzeugung von verschränkten Photonenpaaren, die in quantenmechanisch verschlüsselten Kommunikationssystemen eingesetzt werden. Dr. Young hat Zwei-Photonen-Experimente gemacht und mit einer Einstellung der Feinstrukturaufspaltung auf Null erstmalig verschränkte Photonenpaare mit einer Halbleiterquelle erzeugt und spektroskopisch nachgewiesen.

Der dritte Preis (1.000 Euro) ging an Dr. Charles Cornet vom Labor für Nanostrukturen und Halbleiterstudien in Rennes, Frankreich für seine Arbeit zu InAs Quantenpunkten auf InP. Der Einfluss der chemischen Zusammensetzung von InAs und InAsSb Quantenpunkten wurde im Rahmen einer Kooperation innerhalb des Netzwerks detailliert spektroskopisch und theoretisch untersucht. Als Resultat entstanden Quantenpunkte, die bei der für Telekommunikation wichtigen Wellenlänge 1500nm und auch bei noch größeren Wellenlängen emittieren.

Die Preise wurden durch den Leiter der SANDiE Arbeitsgruppe "Education" (Ausbildung), Prof. Dr. Sergio Molina von der Universität Cadiz, Spanien, überreicht.

"Das Exzellenznetz SANDiE ermöglicht den beteiligten Wissenschaftlern und insbesondere den Doktoranden, ihre Arbeiten auf europäischer Ebene mit hervorragender Ausstattung und Betreuung sowie hoher Mobilität durchzuführen," erklärt Professor Dr. Marius Grundmann, Koordinator von SANDiE und Direktor des Instituts für Experimentelle Physik II der Universität Leipzig. Im SANDiE PhD-Programm werden die Doktoranden von zwei Partnern gemeinsam betreut. Die Universität Leipzig ist mit insgesamt fünf laufenden Promotionen bzw. Doktoranden beteiligt, die gemeinsam mit den Universitäten in Lund, Schweden, und Aveiro, Portugal, sowie der Technischen Universität Berlin betreut werden. Die wissenschaftlichen Arbeiten finden innerhalb des Profilbildenden Forschungsbereich 1 "Von Molekülen und Nanoobjekten zu multifunktionalen Materialien und Prozessen" statt. Das SANDiE PhD-Programm ist Baustein der Internationalisierung der Doktorandenausbildung an der Universität Leipzig und Teil des Antrags auf die Graduiertenschule BuildMoNa im Rahmen des Exzellenzwettbewerbes.