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Vom 11. bis 13. Februar 2020 fand an der Universität Leipzig das Auftakttreffen der lehramtsbezogenen Hochschulkooperation „GRAZiL“ mit der Karl-Franzens-Universität Graz statt. Professor Beate Schücking begrüßte die über 20 WissenschaftlerInnen aus den beteiligten Lehramtsfächern Biologie, Erziehungswissenschaft, Germanistik, Geschichte, Mathematik, Philosophie, Theologie, Philosophie und Wirtschaftspädagogik.

„Leider sind Lehramtsstudierende aufgrund ihres engen Studienverlaufsplans oftmals eher reiseunfreudig. Jedoch werden die Lehrerinnen und Lehrer von morgen eine sehr heterogene Schulwelt bewältigen müssen. Je besser sie sich selbst in der internationalen und eben nicht nur regionalen Welt auskennen – desto leichter wird der Umgang mit Heterogenität gelingen. Die Studierenden müssen die Welt, die sie vermitteln sollen, selbst möglichst vielschichtig erlebt haben“, hebt Schücking die Bedeutung einer stärkeren Lehramtsmobilität zu Beginn des Treffens hervor.

Genau an diesem Punkt setzt das Kooperationsprojekt „GRAZiL“ an: Es zielt zum einen darauf ab, die Studierendenmobilität in Lehramtsstudiengängen stärker zu fördern. Das kann beispielsweise durch eine Erleichterung der Anerkennung von Auslandsaufenthalten im Lehramtsstudium möglich werden. Auch das Schaffen von Mobilitätsfenstern für die Zielgruppe spielt hier eine große Rolle. Dabei handelt es sich um organisatorisch und inhaltlich vorstrukturierte Studien- und Praxisaufenthalte, die Studierende ohne Zeitverlust in ihr Lehramtsstudium integrieren können.  Auch Blockseminare oder interdisziplinäre Sommerschulen bieten sich als Formen von Kurzaufenthalten insbesondere für diese Zielgruppe an. Zum anderen soll im Rahmen von „GRAZiL“ ein intensiverer Austausch des Hochschulpersonals beider Universitäten zum Thema Lehramtsmobilität möglich werden. Gemeinsame Workshops sowie Gastdozenturen wurden als geeignete Maßnahmen herausgestellt.

Bereits Ende 2018 hatten Vertreter der Fächer Mathematik, Wirtschaftspädagogik, Erziehungswissenschaften und Biologie beider Hochschulen bei einem zweitägigen Workshop in Leipzig intensiv darüber diskutiert, wie man den Lehramtsstudierenden den Weg ins Ausland am besten ebnen könnte. Ein gutes Jahr später hat sich die Kooperation auf fünf weitere Fächer ausgeweitet, trägt nun den Namen GRAZiL und wird im Rahmen der europäische Hochschulallianz Arqus gefördert, der beide Universitäten angehören. „Es ist toll, dass wir gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen aus Graz Ideen entwickeln, wie wir die Lehramtsmobilität weiter voranbringen können. Eine bilaterale Vernetzung ist in diesem Zusammenhang essentiell. Innerhalb der Arqus Allianz soll sich GRAZiL als eine Art Pilotprojekt etablieren. Das wünsche ich mir besonders“, so Schücking. Perspektivisch ist geplant, auch andere Partnerhochschulen aus Arqus in die Internationalisierung der Lehramtsausbildung zu integrieren, um der Zielgruppe auf diesem Weg eine noch größere Vielfalt an Mobilitätsoptionen zu bieten. Für 2020 sind im Rahmen von „GRAZiL“ mehr als acht lehramtsbezogene Vorhaben geplant, die die Kooperation maßgeblich tragen und voranbringen werden.