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Mit einem Festakt im Museum für Musikinstrumente ist am Mittwochabend (5.12.2018) das Leipzig Resilience Hub gegründet worden. Federführend ist dabei Prof. Dr. Markus A. Denzel vom Lehrstuhl für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte der Universität Leipzig.

Das Zentrum soll die breit gefächerte, interdisziplinäre Leipziger Resilienz-Forschung stärker als bisher vernetzen und insbesondere neu eingeworbene Forschungsprojekte zu dieser Thematik in einen theoretisch wie methodisch facettenreichen Resilienz-Diskurs integrieren. Das „Leipziger Resilienz-Centrum / Leipzig Resilience Centre (LRC)“ an der Universität Leipzig soll eine Forschungsplattform für einen intensiven, interdisziplinären Diskurs zur Erforschung von Resilienz bieten. Die darin kooperierenden Forscher wollen einschlägige Studien zu dem Thema veröffentlichen, wissenschaftlichen Konferenzen organisieren, Lehrveranstaltungen für Studierende verschiedener Disziplinen und Institutionen anbieten und eine entsprechende Internet-Plattform aufbauen.

Der amerikanische Ökologe Holling beschrieb das Phänomen der Resilienz erstmals 1973 und begründete damit ein grundlegendes Forschungskonzept der Umweltforschung, das in allen einschlägigen Wissenschaftskreisen inzwischen zum Standard-Repertoire gehört. Unter Resilienz versteht man somit prinzipiell die systemische Widerstandsfähigkeit gegenüber Störungen und Veränderungen. Am Wissenschaftsstandort Leipzig wird Resilienz bereits derzeit in so vielen verschiedenen Institutionen und Perspektiven wie in kaum einer anderen deutschen Hochschulstadt erforscht. In der Sinologie-Forschung der Universität Leipzig beispielsweise wird das Resilienz-Paradigma an der Politik und der Wirtschaft Chinas im 19. Jahrhundert untersucht. Naturwissenschaftliche-ökologische Zugänge der Resilienz-Forschung sind darüber hinaus seit vielen Jahren am UFZ und im iDiv zu wissenschaftlichen Standards geworden, deren theoretische Ergebnisse und methodische Erfahrungen auch für geisteswissenschaftliche Forschungen von großem Interesse sind. Am Wissenschaftsstandort Leipzig ist damit eine so breite, intensive und interdisziplinäre Diskussion von Resilienz möglich wie an kaum an einem anderen deutschen Hochschulstandort.

„Dieses Zentrum kann in mittelfristiger Perspektive als ein vornehmlich virtuelles verstanden werden und soll nicht zuletzt auch die Chancen für eine erneute Antragseinreichung eines Projektverbundes zur Resilienz-Forschung bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft erhöhen“, sagt Denzel.