„Leider ist es so, dass circa 15 bis 30 Prozent der Patienten in dieser relativ stressigen Situation mit den Masken und den sogenannten BiPAP Maschinen nicht zurechtkommen. Seit einigen Jahren gibt es eine alternative und anders funktionierende Möglichkeit der Atmungsunterstützung, den nasalen high flow“, sagt Projektleiter Prof. Hubert Wirtz, Professor für Pneumologie an der Universität Leipzig. Dabei handelt es sich um einen starken, angewärmten und angefeuchteten Luftfluss, der über offene, weiche Sonden in die Nase eingeblasen wird. Er erhöht dem Druck in der Lunge nur in geringem Maße und entfernt schnell das ausgeatmete Kohlendioxid. „Somit wird die Atmung deutlich effizienter und kann im Umfang reduziert werden. Das bedeutet weniger Arbeit und Energieaufwand für den Organismus und eine Besserung der kritischen Situation“, fügt Wirtz hinzu.
Der nasale high flow wurde als hilfreich erkannt. Die Forschergruppe um Prof. Wirtz hat vor kurzem eine multizentrische Studie zur Behandlung von chronisch kranken COPD Patienten veröffentlicht und gezeigt, dass in der chronischen Situation der Effekt des nasalen high flow dem der Maskenbeatmung vergleichbar ist. „Mit dem nasalen high flow kann man am sozialen Leben jedoch teilnehmen, reden, etwas trinken etc. und wir beobachten eine bessere Lebensqualität als mit den im Gesicht sitzenden Masken“, so der Projektleiter. In der nun bewilligten Studie werden an 35 Zentren in Deutschland randomisiert die nicht invasive Maskenbeatmung oder der nasale high flow bei akuten einer Verschlechterung des Zustands eingesetzt. Hierbei registrieren die Forscher die Rate an trotzdem notwendigen Intubationen und anderen Ereignissen.