Beobachten, reflektieren, umsetzen: Beim StartTraining-Preis zeigen Studierende seit 2021, wie gezielte Förderungen von Schulkindern umgesetzt werden kann. Auch 2023 wird der Preis vergeben und wir nutzten die Möglichkeit, mit unseren ehemaligen Gewinner:innen Helena Hüter, Lukas Fiedler und Marlene Merten über ihre Erfahrungen ins Gespräch zu kommen.
Anke Weinreich (AW): Was hat Ihnen der Gewinn persönlich bedeutet?
Helena Hüter (H): Anerkennung und Wertschätzung für meine Arbeit, ganz klar! Stolz, dass meine Arbeit gesehen wurde und Fleiß, Ausdauer und Engagement „belohnt“ werden sowie Aufmerksamkeit erlangen. Diese Wertschätzung findet sich in meiner Ref-Schule immer noch. Erst vergangenen Dienstag saß ich in der Dienstberatung der Lehrkräfte und da fiel auch der Name des StartTraining-(Preises). Die Schulleitung sagte nochmals vor „versammelter Mannschaft“, dass ich nicht ein-, sondern gleich zweimal den Preis gewonnen habe. Einige wussten es schon, andere waren verblüfft und haben mich später nochmals darauf angesprochen. Mir war gar nicht so bewusst, wie groß die dahingehende Aufmerksamkeit ist. Da war ich natürlich etwas stolz.
Lukas Fiedler (L): Mich persönlich hat der Gewinn des StartTraining-Preises sehr stolz gemacht. Einerseits aufgrund meiner eigenen Leistungen und Anstrengungen sowie aufgrund des positiven Feedbacks des Kollegiums in der Schule. Er steht für mich für eine außerordentliche Leistung zusätzlich zum Studium, die trotzdem unmittelbar mit der späteren Berufspraxis zu tun hat.
Marlene Merten (M): Für mich hat der Preis bzw. die Ausschreibung vor allem eine Möglichkeit gegeben, meine Erfahrungen in der ersten Klasse zu teilen und zusätzlich meine Kompetenz unter Beweis zu stellen. Dabei hat es mich sehr motiviert, einen erneuten Rückschluss von der Praxis im StartTraining wieder zur Theorie machen zu können und machen zu müssen. Durch das wissenschaftliche Einordnen meiner Erfahrungen an der Schule schloss sich für mich mit dem Preis der Kreis von der Theorievermittlung im Lehramtsstudium zum Anwenden von theoretisch Gelerntem in der Praxiserfahrung im StartTraining und wieder hin zur wissenschaftlichen Auseinandersetzung und Einordnung des Erlebten in der StartTraining-Klasse.
AW: Warum sollte man sich am StartTraining-Preis 2023 beteiligen?
H: Ich habe mich am Preis beteiligt, um auch einen Anlass zu finden, das Erlebte niederzuschreiben. Hätte ich das Dokumentieren nur „für mich“ geplant („Irgendwann schreibe ich das mal auf!“) – es wäre nur bei einem Plan geblieben. So kann ich jetzt immer noch auf meine Dokumente blicken, mich erinnern und stolz sein, was ich da geleistet habe. Als ich letztens ein Kinderbilderbuch für den Anfangsunterricht einsetzen wollte, habe ich tatsächlich nochmals meinen Beitrag geöffnet und nachgesehen, was ich da eigentlich mal für Tipps gegeben habe… Also habe ich von meiner eigenen Arbeit profitiert.
L: Ich kann es sehr empfehlen, sich am StartTraining-Preis zu beteiligen, da die Förderung von Schüler:innen in der Schule auf ganz individueller Ebene sehr tiefgründig betrachtet wird und eine intensive Auseinandersetzung mit den Personen der Projektklasse erfolgt. Die Beschäftigung mit Förderkonzepten vernetzt viele Konzepte aus der Bildungswissenschaft sowie der Fachdidaktik. Die Erarbeitung eines individuellen Konzeptes wirkt sich positiv auf das Studium und die spätere Berufstätigkeit aus. Das Tolle am StartTraining-Preis ist, dass man sowohl aus den eigenen Vorlieben als auch aus den Interessen der Schüler:innen etwas Einzigartiges kreieren kann.
M: Mir hat der Preis und die damit verbundene Dokumentation meiner Erfahrungen einen zusätzlichen Lernzuwachs und eine gute Reflexion ermöglicht. Das kann ich nur allen empfehlen.
AW: Welche Tipps haben Sie für Studierende, die sich am Preis 2023 beteiligen wollen?
H: Mein Rat wäre: Frühzeitig anfangen! Das hat mir im beginnenden Stex-Stress geholfen. Und keine Scheu haben, das Projektteam vom StartTraining anzusprechen und sich bei Nachfragen sofort zu melden! Das erleichtert die Arbeit ungemein.
L: Ich rate interessierten Studierenden, sich direkt mit ersten Ideen an die Klassenleitung der Projektklasse zu wenden, um die Einbindung der Förderung in den Unterricht entsprechend zu planen. Dazu kann auch fächerübergreifend gearbeitet werden. Der Austausch mit den Lehrkräften gestaltete sich in meinem Fall immer sehr gewinnbringend. Weiterhin empfehle ich es, mit Vorschlägen für Fördermöglichkeiten immer auf die Lehrpersonen zuzugehen, die der Förderung im Rahmen des StartTrainings sehr positiv gegenüberstehen.
M: Studierenden, die sich im nächstes Jahr bewerben möchten, würde ich empfehlen, dass sie sich ein Thema aussuchen, was sie schon in Seminaren begeistert und interessiert hat. Ganz oft zeigen sich eben die Parallelen zum Erlernten auch im StartTraining und dies kann gut genutzt werden.
AW: Was haben Sie mit dem gewonnenen Preisgeld gemacht?
H: Nichts Spektakuläres: Gespart und damit wird sicherlich die nächste Urlaubsreise bezahlt.
L: Auch ich habe das gewonnene Preisgeld erstmal gespart und möchte mir davon eine kommende Reise finanzieren.
M: Ich kann mich meinen beiden Vorredner:innen nur anschließen. Bestimmt keine so spannende Info, aber ich habe das Preisgeld auch gespart.
Für die Preisverleihung 2023 gibt es in diesem Jahr ein besonderes Novum. Neben den studentischen Beiträgen können Schulen engagierte StartTrainer:innen ihrer Schule für einen Preis vorschlagen. Somit kann das Wirken und Engagement der Studierenden auch erstmalig aus Schulsicht gewürdigt und sichtbar gemacht werden.
Bis zum 20. Januar 2023 haben alle StartTrainer:innen und Schulen die Möglichkeit, die Nominierung bzw. erste Idee im Antrag auf Beitragseinreichung einzusenden.
Wir freuen uns auf spannende Beiträge und inspirierende Vorschläge.
Alle Infos zum Preis sowie die Beiträge der vorherigen Jahre können Sie hier nachlesen.