Steckbrief

  • Länge des Aufenthalts

    12.09.2022 – 05.02.2023
  • Lehrsprache

    Spanisch
  • Studienrichtung

    Natur- und Geowissenschaften
  • Studiengang, Studienabschluss

    Biologie B. Sc., Bachelor of Science
  • Förderprogramm

    Erasmus+ , Selbst finanziert
  • War Ihr Studium im Ausland freiwillig oder obligatorisch in Ihrem Studium vorgeschrieben?

    Freiwillig
  • Haben sich Ihre Erwartungen an das Studium im Ausland erfüllt?

    Erfüllt

Vor dem Studium im Ausland

Ich hatte schon im ersten Semester nach der Vorstellung der Möglichkeit eines Auslandssemesters Interesse, diese Chance zu ergreifen. Nachdem ich zwischendurch noch unsicher war, brachten mich mehrere Mitstudenten, die sich auch dazu entschlossen hatten, dazu, die Sache ernsthaft zu verfolgen. Es war eine Möglichkeit, meine Komfortzone zu verlassen und das Studium in einem anderen Land interessierte mich.

Auf Spanien fiel meine Wahl aus mehreren Gründen. Grundsätzlich wollte ich im Wintersemster aufgrund der verkürzten Tageslänge kein Auslandsemester in Nordeuropa machen. Außerdem wollte ich auch die Natur im Umland meiner Universitäts-Stadt erkunden können. Deswegen bot sich der Mittelmeerraum an, dort ist es einfach länger wärmer.

Letztlich wollte ich schon lange Spanisch lernen. Innerhalb Spaniens fiel meine Wahl dann auf Barcelona, da andere in meinem Studiengang sich bereits für Granada und Madrid beworben hatten. Außerdem liegt Barcelona als einzige dieser Städte am Meer.

Mit der Planung ging es im März 2022 los. Unterstützt wurde ich von meiner Mitstudentin, die den anderen Platz der Leipziger Biologen für Barcelona erhalten hatte. Bei Fragen standen wir in regelmäßigen Email-Kontakt mit Professor Magin. In geringerem Maße habe ich mich außerdem noch mit anderen angehenden Erasmus-Studenten meines Studiengangs ausgetauscht, insbesondere über Abgabefristen und zur Vergewisserung, dass ich ja auch keines der einzureichenden Dokumente vergessen würde.

Als erstes mussten wir uns um einen Spanisch-Kurs kümmern, um das nötige Sprachniveau zu erreichen. Hierfür schrieben wir uns schließlich für ein A1/A2-Modul im SoSe an der Uni Leipzig ein. Außerdem bekamen wir glücklicherweise einen Platz in einem B1-Crashkurs, der im August eine Woche in Leipzig und zwei Wochen in Granada stattfand.

Dann stand natürlich die Abarbeitung der diversen Formalien rund um das Auslandsemester an. Wichtig war hier für mich die (gerade noch rechtzeitige) Erkenntnis, dass man sich für die finanzielle Erasmus-Förderung noch einmal separat bewerben musste und auch die niedrigste Bezuschussung nicht automatisch damit einherging, dass man den Platz für das Auslandsemester erhalten hatte. Sich darum zu kümmern bedeutete nur, ein entsprechendes Dokument einzureichen, also keine große formale Hürde. Das aber nicht zu tun hätte einen entscheidenden Unterschied gemacht! (Das war zum Beispiel ein Punkt, auf den mich ein Mitstudent glücklicherweise aufmerksam machte.)

Bei der Wohnungssuche war ich vor allem auf der Website idealista unterwegs und das hat auch ganz gut funktioniert. Grundsätzlich kann man auch hier nur den - freilich nicht neuen oder überraschenden - Ratschlag geben, damit nicht zu spät anzufangen. Es gibt viele piso compartidos mit Zimmern zur Untermiete aber auch viele Interessenten, die dasselbe suchen. Ein wesentlicher Anteil der Vermieter, die man da anschreibt, antwortet auch nicht. Daher ist es 1. ratsam auf Quantität zu setzen und nicht im Vorhinein schon lauter Filter anzuwenden. Am Ende bleibt höchstwahrscheinlich sowieso nur eine kleine Auswahl an Optionen. Und 2., auch wenn manchen das vielleicht unangenehmer ist, sollte man, wenn möglich, auch versuchen, telefonisch mit den Vermietern Kontakt aufzunehmen. Das verbessert die Chancen, zur Besichtigung eingeladen zu werden, deutlich.

Die hauptsächliche Unterrichtssprache an der Universitat de Barcelona (UB) ist Katalanisch. Das zu Lernen habe ich aber nicht in Angriff genommen. Spanisch - die zweithäufigste Unterrichtssprache der UB - wollte ich definitiv lernen, einfach weil es die verbreitetere Sprache ist. Wer schon Spanisch kann oder sehr gut im Sprachen Lernen ist/ parallel zum Studium die Zeit dazu hat, kann vielleicht auch noch Katalanisch lernen (die Katalanen freuen sich da definitiv drüber). Aber da ich vorher noch nicht mal ein bisschen Spanisch konnte, schied diese Möglichkeit für mich einfach aus.

Wie bereits erwähnt, habe ich ein A1/A2-Modul über das Sommersemester und einen B1-Crashkurs in der Zeit bis zum Wintersemester belegt. Um in so einem überschaubaren Zeitraum eine Sprache zu lernen, arbeiten solche Sprachkurse die Themen recht zügig ab. Um einen nicht unwesentlichen eigenverantwortlichen Lernteil kommt man da - zumindest als Anfänger - nicht herum. Dafür wurden aber auch immer reichlich Aufgaben auf Moodle hochgeladen, machbar ist das also definitiv. Und Spanisch ist zum Glück eine vergleichsweise einfachere Sprache, sich ohne vorherige Sprachkenntnis für ein Auslandssemester dort zu entscheiden ist also definitiv keine Überschätzung des eigenen Lernpotenzials.

Die Qualität meines A1/A2-Kurses kann ich nur loben. Das Ganze ist sehr interaktiv gestaltet und ermöglicht tatsächlich ein verblüffend schnelles Lernen. Wenn man parallel auch ausreichend viele Aufgaben auf Moodle erledigt, wird man da nicht abgehängt.

Dementsprechend beliebt sind aber auch diese Sprachkurse. Man muss sich also nicht nur zeitnah dafür einschreiben, sondern tatsächlich sofort!! Mein A1/A2-Modul war 20 min nach Eröffnung der Einschreibung voll! Ich konnte damals zum Glück noch als Gasthörer einsteigen und mich dann verspätet offiziell einschreiben und an der Prüfung teilnehmen. Wer diese unsichere Phase vermeiden will, hockt also am besten punktgenau vor dem Laptop und sichert sich einen Platz.

Der B1-Kurs, dessen zweite Hälfe in Granada stattfand, war natürlich eine besonders tolle Erfahrung. Wer da mitkommt, hat wirklich das große Los gezogen. Dieser Kurs war mindestens genauso zügig beim Voranschreiten im Stoff wie vorher der A1/A2-Kurs, einfach wegen der kurzen Zeit, in der man ihn schaffen musste. Zu diesen Zeitpunkt hatte ich aber zum Glück keine anderen Kurse mehr und konnte mich vollständig auf das Erlernen der Sprache konzentrieren. Auch das also machbar und dabei die Erfahrung im schönen Granada unbedingt wert!