Univerza v Ljubljani

Ich habe schon immer den Kontakt zu Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen genossen und habe mir erhofft, mich durch ein Studium im Ausland zu fordern und weiterzuentwickeln. Von Slowenien und speziell Ljubljana hatte ich schon viel Gutes gehört und war vor allem am kulturellen Angebot der Stadt und der Natur Sloweniens interessiert.

Mit der Planung habe ich Ende 2021 begonnen, aber habe mich dafür entschieden, eine Unterkunft erst vor Ort zu suchen. Dadurch habe ich die erste Woche in einem Hostel verbracht und im Anschluss couchsurfing gemacht, bis ich dann schließlich im März eine WG gefunden hatte. Dadurch habe ich zwar gleich von Anfang an viele Leute kennengelernt, im Nachhinein würde ich aber für Ljubljana eher empfehlen, im Voraus ein Zimmer zu suchen, da das Angebot sehr begrenzt und daher die Zimmer auch echt teuer sind.

Ich habe vor der Abreise keinen Sprachkurs besucht.

Die Seminare aus English Studies mit Professor Blake haben mir außerordentlich gut gefallen. Er hat es geschafft ein Klima zu schaffen, in dem alle sich getraut haben was zu sagen und ein reger Austausch auf Augenhöhe stattfinden konnte. Zusätzlich gab es auch Angebote für Erasmusstudierende, von denen ich Introduction to LGBT+ Studies besucht habe. Das hat mir ebenfalls sehr gut gefallen.

Ich habe in einer 3er WG mit zwei anderen Erasmusstudierenden gewohnt, was mir sehr gataugt hat. Ich würde empfehlen, frühzeitig (noch aus Deutschland) und über vertrauenswürdige Websites ein Zimmer zu suchen, da das Angebot echt beschränkt ist. Außerdem habe ich im Umkreis von einigen Scams über facebook gehört, auch von Personen, die sich als Erasmusstudierende ausgeben und ihre "alten" Zimmer angeboten haben.

Ich habe in Ljubljana wesentlich mehr Geld ausgeben als in Leipzig. Ich würde 800-900 Euro schätzen, wovon allein 400 für das Zimmer waren. Natürlich kann man sparsamer leben, ich wollte aber gerne viel Reisen, Feiern gehen und nicht auf den nachmittäglichen Kaffee mit Freunden verzichten.

Besonders in Erinnerung geblieben sind mir die Ausflüge in die Natur: schwimmen gehen in der Sava, einen kleinen Hike auf den Šmarna gora oder rausfahren und das Soča Tal erkunden.

Ich habe mir 10 LP anerkennen lassen, da ich kurz vor dem Bachelor stehe und nicht mehr brauchte. Das Institut für Anglistik hat mich freundlich bei dem Prozess unterstützt.

Die Rückkehr fiel und fällt mir immer noch schwer. Ich vermisse Situationen, in denen so viele kontaktfreudige Menschen aufeinandertreffen und alle immer Lust haben, was zu machen. Dafür hatte Ljubljana mit ca. 200 000 Einwohner*innen auch die perfekte Größe, weil man durch die Stadt laufen konnte und ständig zufällig Leute getroffen hat. Zudem habe ich mich wesentlich freier gefühlt, da ich weniger Verpflichtungen hatte.

Ich habe versucht, diese Stimmung mit nach Leipzig zu nehmen und aktiver neuen Menschen zu begegnen. Außerdem habe ich es ganz gut geschafft, den Kontakt zu meinen Freund*innen zu aus Ljubljana zu bewahren; wir versuchen uns ab und zu mal zu sehen und treffen dieses Jahr in Slowenien wieder zusammen, um ein auf ein Festival zu gehen.

Unterschiedliche Perspektiven und Austausch sind immer bereichernd.