Steckbrief
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Länge des Aufenthalts
27.09.2022 – 08.02.2023 -
Lehrsprache
Englisch -
Studienrichtung
Lehramt und Erziehungswissenschaften -
Studiengang, Studienabschluss
Chemie Lehramt an Gymnasien, Staatsexamen -
Förderprogramm
Erasmus+ -
War Ihr Studium im Ausland freiwillig oder obligatorisch in Ihrem Studium vorgeschrieben?
Freiwillig -
Haben sich Ihre Erwartungen an das Studium im Ausland erfüllt?
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veröffentlicht am
Vor dem Studium im Ausland
Mein bester Freund war schon in sehr vielen Ländern und er hat mich mehr oder weniger inspiriert. Außerdem wollte ich mich selbst testen, ob ich in der Lage bin allein in einem neuen Land zu überleben und neue Freunde zu finden. Zagreb war dabei naheliegend, da ich früher oft im Urlaub in Kroatien war, aber noch nie in der Hauptstadt.
Meine Vorbereitung war abgesehen von all den bürokratischen Notwendigkeiten relativ einfach und logisch. Ich musste nur finden, wo ich alle Unterlagen finde und an welche Stelle ich sie senden musste. Die Unterkunft war dabei ähnlich simpel zu finden, da ich in einem Wohnheim in Zagreb wohnte und die Bewerbung dafür über die Uni selbst ging. Angefangen mit der Planung habe ich ein knappes halbes Jahr vor dem Auslandsaufenthalt und 1-2 Monate zuvor war alles geklärt.
Die Unterrichtssprache in meinen Kursen war Englisch. Zuvor habe ich keinen Sprachkurs gemacht und dies bereue ich auch nicht. Das Niveau an Englisch in den Kursen war dadurch, dass es überwiegend keine Muttersprachler waren, entsprechend verständlich. Wenn man sich sehr gut in Englisch verständigen kann, ist es denke ich ausreichend für die meisten Universitäten in einem nicht englischsprachigen Land.
Während des Studiums im Ausland
Besonders interessant war die Vorlesung "probabilty and statistics" für mich. Generell fühlten sich die Vorlesungen aber eher wie Schulunterricht an, weil ich meistens Vorlesungen in Gruppen bis zu höchstens 30 Personen hatte. Ein Kurs "Renewable energy exploitation" wurde aufgrund zu wenig Erasmus-Studenten nur auf Kroatisch angeboten, aber der Professor hat mir sehr geholfen und Unterlagen zugesandt, welche wir später besprochen haben.
In Kroatien habe ich in einem der drei Wohnheime gewohnt, dem günstigsten. Dies fiel mir immer wieder auf, aber für den Preis war es komplett in Ordnung. Dabei habe ich in einem Zimmer mit einer anderen Person geschlafen und das Bad mit einer anderen "WG" geteilt. Es war auf jeden Fall eine Erfahrung und ich bin sehr froh über meinen Mitbewohner, da ich viele schlimme Storys von unmöglichen Mitbewohner:innen hörte.
Kroatien ist generell ein günstigeres Land als Deutschland, aber Inflation und der Wechsel zum Euro war schon spürbar. Am Ende habe ich im Monat genau so viel zum Leben gezahlt, als in Deutschland, wobei davon nur rund 66€ für das Wohnheim waren. Andere Ausgaben waren Freizeitgestaltung und Ernährung.
Die meisten meiner Erlebnisse habe ich nicht wegen Zagreb selbst, sondern wegen der Menschen, die ich kennengelernt habe. Am Anfang lernt man unendlich viele Leute kennen und es ist die Schwierigkeit die Personen zu finden, mit denen man gern Zeit verbringt. Das ist meiner Meinung nach das Wichtigste für das Erasmus.
Nach dem Studium im Ausland
Ich konnte mir keiner meiner Module im Ausland in Leipzig anrechnen lassen, was mir am Ende denke ich ein bisschen die Spannung und den Stress aus dem Studium genommen und ich konnte mich mehr auf die sozialen Aspekte konzentrieren.
Um ehrlich zu sein, konnte ich mich sofort wieder in Leipzig einleben und es fühlt sich so an, als wäre ich nie weg gewesen. Das ist nicht schlimm, da ich trotzdem die Erinnerungen an Zagreb und meinen Ereignissen immer im Gedächtnis behalten werde. Besonders vermissen werde ich die kroatische entspannte Mentalität, Burek an jeder Ecke und selbstverständlich die Menschen, die ich in Zagreb kennengelernt habe.
Es ist wichtig, dass man sich selbst immer wieder herausfordert und in neue Situationen kommt. Dafür ist ein Erasmus besonders hilfreich und obwohl ich in nächster Zeit kein weiteres Auslandssemester machen möchte, wird mich dies für immer verfolgen und in meinen Gedanken verwurzelt sein.