Steckbrief

  • Länge des Aufenthalts

    19.02.2023 – 30.06.2024
  • Lehrsprache

    Deutsch
  • Studienrichtung

    Lehramt und Erziehungswissenschaften
  • Studiengang, Studienabschluss

    Lehramt Sonderpädagogik, Staatsexamen
  • Förderprogramm

    Erasmus+
  • War Ihr Studium im Ausland freiwillig oder obligatorisch in Ihrem Studium vorgeschrieben?

    Freiwillig
  • Haben sich Ihre Erwartungen an das Studium im Ausland erfüllt?

    Erfüllt

Vor dem Studium im Ausland

Schon seit Beginn meines Studiums wusste ich, dass ich an dem Erasmus+ Programm teilnehmen möchte. Ich finde die Möglichkeit, während des Studiums mal frische Luft schnuppern zu können großartig. Da ich die Anmeldefrist verpasste, blieben mir nur die Restplätze und die Wahl fiel auf Salzburg.

Im Vorfeld gab es einiges zu organisieren. Dabei halfen mir das Internet, mein Fachkoordinator:innen, andere Entdeckerstorys und Erfahrungen von Freund:innen, die bereits ein Erasmus absolviert hatten. Auf den Internetseiten der Universität Leipzig und der Stabstelle Internationales gibt es viele Hinweise und Anleitungen für alle notwendigen Schritte. Zudem habe ich circa 3 Monate vor Beginn des Auslandssemesters einen Auslandsbafögantrag gestellt. Mein WG-Zimmer habe ich über die App „WG-Gesucht“ gefunden. Mein Zimmer in Leipzig konnte ich über dieselbe App zwischen vermieten. Das hat sehr unkompliziert funktioniert.

Da die Unterrichtssprache an der Universität Salzburg deutsch war, musste ich keinen Sprachkurs belegen.

Während des Studiums im Ausland

Ich wurde mit einer Willkommenswoche an der Gastuniversität begrüßt. Die Universität Salzburg gab sich große Mühe, den Start für alle Erasmusstudierenden schön zu gestalten. Es gab diverse Campus- und Bibliotheksführungen, Stadtrundgänge, Partys und Ausflüge. Dabei lernte ich schnell neue Leute kennen, mit denen ich bis heute im engen Kontakt stehe.

Ich belegte nur Kurse, die mich wirklich interessierten. Besonders positiv fand ich, dass ich auch in eine ganz andere Studienrichtung (Design und Kunst) schnuppern konnte.

Ich wohnte zur Zwischenmiete mit zwei anderen Studierenden in einer WG zusammen. Die Wohnung war voll möbliert und ich musste nichts außer meine persönlichen Sachen nach Salzburg mitbringen. Das machte den Umzug mit Zug und Fahrrad gut stemmbar für mich. Da meine Mitbewohner:innen beide schon länger in Salzburg lebten, konnten sie mir vieles zeigen und empfehlen. Außerdem kam ich durch ihre Freundeskreise schnell unter neue Leute und konnte Kontakte knüpfen. Die Wohnform WG und Zwischenmiete würde ich somit auch zukünftigen Austauschstudierenden empfehlen.

Mein WG-Zimmer hat im Monat 450 Euro gekostet, also circa 100 Euro mehr als in Leipzig. Die Lebenserhaltungskosten in Salzburg sind um einiges höher als in Leipzig. Ein Cappuccino kostet 4,50 Euro und ein Mittagessen in der Mensa circa 8 Euro. Das war mir schon vor Beginn bewusst, weshalb ich mich um einen Nebenjob in Salzburg kümmerte. Obwohl ich meinen Bafögantrag fristgerecht stellte, wurde mir das Geld als Nachzahlung erst am letzten Tag meines Auslandsaufenthaltes überwiesen. Das war super ätzend. Ich habe die 4 Monate also mit der 1. Rate der Erasmusförderung und dem Gehalt meines Nebenjobs finanziert. Hätte ich das Bafög pünktlich bekommen, wäre der Nebenjob nicht notwendig gewesen.

Da Salzburg direkt an der Grenze zu Deutschland liegt, konnte ich mit dem Fahrrad in 20 Minuten nach Deutschland zum Lebensmittel einkaufen fahren. Dadurch habe ich außerdem viel Geld gespart.

Ich würde jeder und jedem empfehlen, sich ein Fahrrad zu organisieren. Auf zwei Rädern kann man Salzburg wunderbar erkunden und findet Ecken, die man so mit dem Auto oder den öffentlichen Verkehrsmitteln nicht unbedingt entdecken würde. Salzburg ist wirklich klein, sodass man in kurzer Zeit mit dem Fahrrad viel sehen kann.

Es gibt einige Hausberge in Salzburg, die man sich auf jeden Fall anschauen sollte. Mein Lieblingsort war der Kapuzinerberg, den ich oft für Abendspaziergänge aufsuchte.

Für circa 140 Euro kann man sich das „Klimaticket“ kaufen, um kostenlos mit den öffentlichen Verkehrsmitteln im Land Salzburg unterwegs zu sein. So ist man schnell unterwegs und sieht viel. Auch Berchtesgaden kann ich sehr empfehlen!

Generell fand ich es sehr angenehm, im Sommersemester in Salzburg zu sein. Anfangs lag noch Schnee und am Ende waren wir in den Bergseen bei warmen Temperaturen baden.

Wenn jemand eine coole und nicht so spießige Kneipe in Salzburg sucht, kann ich „Harry Bär“ von Herzen empfehlen. Die Preise sind wirklich in Ordnung und Harry ist ein ganz lieber Kneipenbesitzer.

Nach dem Studium im Ausland

Ich werde mir wahrscheinlich nur ein Modul anrechnen lassen können. Der Anrechnungsprozess ist jedoch noch nicht abgeschlossen. In den meisten Fällen stimmen die ECTS-Punkte oder die Inhalte der Module aus Salzburg nicht mit denen aus Leipzig überein. Vor meinem Auslandssemester war mir nicht bewusst, dass ich mir fast nichts anrechnen lassen kann. Das Erasmussemester hat zu meiner persönlichen Weiterentwicklung beigetragen, jedoch nicht für den Verlauf meines Studiums. Da ich mir einige Module nicht anrechnen lassen kann, wird sich mein Studium um ein Jahr verlängern. Die Auslandserfahrung war es mir trotzdem wert.

Ich werde definitiv vermissen, dass ich in Salzburg meine Module so interessenbasiert und frei wählen konnte. In Leipzig muss ich mich wieder an meinen Studienverlaufsplan halten. Zudem bekam ich in Salzburg sehr schnell Rückmeldungen zu erbrachten Leistungen. In Leipzig muss ich da oft bis zu 4 Monate warten. Außerdem nahmen sich die Dozierenden in Salzburg viel Zeit, um persönliches Feedback zu geben.

Ich glaube, man muss sich etwas Zeit geben, um richtig in Leipzig anzukommen. Der alte Alltag aus Leipzig ist noch ungewohnt, aber so langsam komme auch ich wieder an. Ich habe mich sehr auf meine Freund*innen, den Campus und die günstige Mensa in Leipzig gefreut.

Ich bin sehr dankbar für die Möglichkeit des Erasmus+ Programms im Rahmen meines Studiums. Ich konnte eine neue Universität, eine andere Kultur und viele neue Leute kennenlernen. Ich kann nur jeder und jedem empfehlen, sich auf den Weg zu machen. Es muss nicht super weit weg sein, um Neues zu entdecken.