Steckbrief

  • Länge des Aufenthalts

    14.08.2023 – 19.12.2023
  • Lehrsprache

    Englisch
  • Studienrichtung

    Sportwissenschaft
  • Studiengang, Studienabschluss

    Sportmanagement B. Sc., Bachelor of Science
  • Förderprogramm

    Erasmus+
  • War Ihr Studium im Ausland freiwillig oder obligatorisch in Ihrem Studium vorgeschrieben?

    Freiwillig
  • Haben sich Ihre Erwartungen an das Studium im Ausland erfüllt?

    Erfüllt
  • E-Mail-Adresse

Vor dem Studium im Ausland

Die NIH in Oslo war aufgrund des außergewöhnlichen "Outdoor Studies" Programms meine erste Wahl.

Zwar kann man sich fragen, was Beeren pflücken, Bier brauen und Bäume umarmen mit Sportmanagement zu tun hat oder warum man das überhaupt studieren muss. Ich persönlich finde es aber toll, dass man in Norwegen die Möglichkeit dazu hat.

Außerdem machen die Kurse einfach total viel Spaß und es tut unglaublich gut, so viel Zeit in der Natur zu verbringen.

Man muss das norwegische "Friluftsliv" natürlich nicht gleich studieren. Selbst wenn man ein anderes Studienangebot wählt lädt die norwegische Natur dazu ein, auf eigene Faust Ausflüge zu organisieren. Allerdings hat mir auch Oslo als Stadt sehr gut gefallen.

Für etwa 80€ konnte man sich auf der Priority Liste für ein Zimmer im Wohnheim anmelden.

Neben den Modulbeschreibungen findet man auch eine Liste mit benötigtem Equipment. Diese sollte man ernst nehmen, denn die richtige Ausstattung für die Trips ist sehr wichtig. Es ist zwar auch möglich, sich das Equipment in Oslo zu kaufen, allerdings startet der erste Trip schon in der zweiten Woche und besonders günstig ist die Outdoor-Ausstattung in Norwegen auch nicht. Um sich Stress zu ersparen, würde ich deshalb so viel wie möglich schon in Deutschland besorgen.

Die Kurspakete sind so gestaltet, dass sie nur englischsprachige Module enthalten. Grundsätzlich sprechen die Norweger*innen gut Englisch und Norwegisch Kenntnisse sind nicht notwendig, bereichern aber natürlich den Aufenthalt.

Während des Studiums im Ausland

Das Friluftsliv (Outdoor Studies) Programm ist eine einzigartige Gelegenheit. Während alle anderen in der Vorlesung sitzen oder für Klausuren lernen, pflücken wir Beeren, sind mit dem Zelt in den Bergen unterwegs oder mit dem Kajak auf dem Meer, lernen Fischen, Bier brauen, Schnitzen und freunden uns mit Bäumen an. Es gibt zwar auch einige theoretische Einheiten im Klassenzimmer, ein großer Teil der Veranstaltungen findet aber draußen oder im "Lager" (Materiallager, Werkstatt und beliebter Treffpunkt der Friluftsliv-Studis) statt. Die Prüfungsleistungen sind relativ entspannt. Im Modul Harvests, Crafts and outdoor cooking mussten wir ein "Harvesting project" als Video und "Craft Project" als Posterpräsentation erstellen. Die Prüfungsleistung in "Friluftsliv Learning and Skill development" bestand daraus, sich einen selbst gewählten Outdoor Skill im Laufe des Semesters selbst beizubringen und den eigenen Fortschritt anhand von Literatur zu evaluieren.

Auch unabhängig vom gewählten Kursprogramm würde ich die NIH auf jeden Fall empfehlen. Die Norwegische Sporthochschule ist eine kleine und familiäre, aber moderne und gut ausgestattete Uni.

Als Studierende an der NIH können alle Sportstätten, sofern sie nicht belegt sind, frei genutzt werden. Dazu gehört z.B. das Schwimmbad und das große und moderne Fitnessstudio. Es gibt eine studentische Gruppe, die Sportangebote wie Volleyball, Fußball, Trailrunning, Bouldern und Fitness anbietet, und eine weitere die auf Outdoor-Aktivitäten fokussiert ist und z.B. einen Surftrip (Wintersurfen in Norwegen, mega cool) und einen Skitrip (allerdings nicht im Herbstsemester) organisiert. Der allgemeine Hochschulsport in Oslo erfordert eine wie ich finde relativ teure Mitgliedschaft und das Sportangebot ist kleiner als man es von Leipzig kennt. Für mich hat sich das nicht gelohnt.

Für Austauschstudierende werden zu Beginn des Aufenthalts Kennenlernaktivitäten organisiert. Außerdem nimmt man gemeinsam mit den norwegischen Erstis an der "Faderuka" Teil, einer umfangreichen Erstiwoche mit Aktivitäten wie Stadtrallye, Olympiade und sehr vielen Partys.

Das Leben im Wohnheim entsprach ziemlich genau dem, was ich auch aus Wohnheimen in Deutschland gewohnt bin.

Ich empfehle auf jeden Fall das Wohnen in Kringsjå. Nicht nur ist die Nähe zur Uni unschlagbar, man ist auch in 10 Minuten am See bzw. im umliegenden Wald. Außerdem leben alle anderen Internationals auch dort und man findet immer jemanden für spontane Aktivitäten. Die Anbindung an die Innenstadt ist sehr gut, Kringsjå hat eine eigene T-Bane (Metro) Station und die Fahrt ins Zentrum dauert keine 20 Minuten. Es gibt direkt im Student Village einen Supermarkt mit allem, was man braucht und für norwegische Verhältnisse vertretbaren Preisen.

Ich habe monatlich etwa 370€ Miete bezahlt. Das Monatsticket für den Nahverkehr in Oslo kostet ca 45€.

Für die Trips muss man (anders als in Leipzig z.b. für das Skilager) nichts bezahlen, lediglich Verpflegung muss selbst mitgebracht (oder gefangen) werden. Für einige der Aktivitäten kommen kleinere Kosten auf, z.B. die Materialien für das Craft Project (ca. 30€).

Die benötigte Ausstattung ist definitiv nicht günstig. Obwohl ich auch vorher durchaus schon outdoormäßig aktiv war, musste ich mir einige Dinge neu kaufen, z.B. einen wirklich guten Schlafsack und Isomatte.

Geheimtipp: im Stilleraum gibt es einen Massagesessel