Steckbrief

  • Länge des Aufenthalts

    20.11.2023 – 10.03.2024
  • Stadt, Land

    Salzburg, Österreich
  • Arbeitssprache

    Deutsch
  • Studienrichtung

    Medizin und Pharmazie
  • Studiengang, Studienabschluss

    Medizin Staatsexamen, Staatsexamen
  • Förderprogramm

    Erasmus+ , Anderes Stipendium , Selbst finanziert
  • War Ihr Praktikum im Ausland freiwillig oder obligatorisch in Ihrem Studium vorgeschrieben?

    Obligatorisch
  • Wie haben Sie Ihr Praktikum organisiert?

    Eigenständig
  • Haben sich Ihre Erwartungen an das Studium im Ausland erfüllt?

    Mehr als erfüllt
  • Instagram Account

Vor dem Praktikum im Ausland

Teil des Medizinstudiums ist das Praktische Jahr, welches zum Abschluss obligatorisch im Krankenhaus absolviert werden muss. Die Rotation in drei Tertialen in die Innere Medizin, die Chirurgie und ein Wahlfach zu je vier Monaten ist hierbei vorgegeben. Alle Tertiale können unabhängig voneinander gestaltet werden, sodass ich mich entschied, einen Teil davon im Ausland zu verbringen. Auf das Universitätsklinikum Salzburg bin ich durch eine Freundin aufmerksam geworden, die von den sehr guten Arbeits- und Lernbedingungen, vielen selbstständigen Aufgaben und dem freundlichen Umgangston erzählte. Bei einem Besuch in Salzburg konnte ich mit der KPJ-Koordinatorin Frau Gappmaier spontan einen Aufenthalt in der Inneren Medizin organisieren.

Sieben Wochen vor Praktikumsbeginn konnte ich mir den Platz sichern und mit der Finanzplanung beginnen. Frau Millenat, Koordinatorin des Erasmus+ Praktikums der Universität Leipzig, hat mich hierbei besonders unterstützt. Eine Wohnung habe ich spontan über Kurzzeitwohnen.com organisiert. Sollte man sich früher für ein PJ in Salzburg entscheiden, gibt es die geringe Chance auf einen Wohnheimplatz, die KPJ-Koordinatorin sendet hierzu aktuelle und hilfreiche Links.

Über pj-ranking.de konnte ich Erfahrungsberichte der mich erwartenden Stationen lesen und mich inhaltlich auf die Krankheitsbilder, Tagesabläufe und praktischen Fähigkeiten vorbereiten. Hilfreich fand ich auch die Famulatur-/PJ-Module der Lernklinik der Universität Leipzig im Vorfeld.

Die Amtssprache in Österreich und damit auch an der Uniklinik Salzburg ist Deutsch. Einen Sprachkurs habe ich aufgrund meiner muttersprachlichen Kenntnisse nicht besucht.

Während des Praktikums im Ausland

Ich durfte in die Pneumologie, die Notaufnahme und die Nephrologie/Gastroentorologie rotieren. Besonders viel Freude hat mir die Arbeit mit dem Team der Pneumologie bereitet. Als Pjlerin durfte ich nicht nur andere sondern sogar eigene Patienten betreuen, Arztbriefe schreiben, an Besprechungen teilnehmen, darunter die regelmäßige Röntgenbesprechung einmal wöchentlich, und ebenfalls einmal wöchentlich eine Fortbildungsveranstaltung besuchen.

Aufgrund der Kurzfristigkeit der Organisation wohnte ich in einer eigenen Wohnung, die 10 Minuten fußläufig zur Klinik lag. Empfehlen würde ich sie für zukünftige Praktikantinnen und Praktikanten nicht, da sie verhältnismäßig deutlich teurer war (ca. 950€ monatlich) und es günstigere Alternativen gibt.

Ich habe für die Arbeit als PJ-Studentin am Uniklinikum Salzburg 874,36€ brutto monatlich erhalten. Dieses Geld musste ich quasi 1:1 für meine Wohnung zahlen - wie oben erwähnt, kann das bei entsprechender Planung günstiger ausfallen.

Salzburg ist eine umwerfend schöne Stadt, die nicht nur durch die Architektur selbst und die Salzach besticht, sondern den Charme der Berge direkt in der Stadt vereint. Die Hausberge sollten auf jeden Fall bestiegen werden (in Analogie dazu empfehle ich Salzburger Nockerln zu probieren). Weitere tolle Ausflüge sind zum Nockstein und Gaisberg, zu den umliegenden Seen (besonders Wolfgangsee, Königssee, Fuschlsee und Mondsee sind sehenswert!), aber auch zu den hübschen Schlössern der Umgebung möglich! Ski fahren kann ich leider immer noch nicht, aber die Gelegenheit besteht in der Umgebung auf jeden Fall.

Nach dem Praktikum im Ausland

Für die Anerkennung als Teil des Praktischen Jahres ist das Landesprüfungsamt Sachsen (LPA) zuständig. Am besten sollte man vorher schon klären, ob eine Anerkennung im Nachhinein möglich sein wird - Hinweis darauf gibt auch die Liste möglicher ausländischer Krankenhäuser und Spitale im Studierendenportal der Universitätsmedizin Leipzig. Für die Ausstellung einer Äquivalenzbescheinigung in der Inneren Medizin ist an der Heimatuniversität Dr. Martin Neef zuständig.

Mir fehlt die Sprache, die ich in den vergangenen vier Monaten um mich hatte. Österreichischer Dialekt ist mir einfach sehr sympathisch und an die fehlende Stimmmelodie muss ich mich zunächst gewöhnen. Nicht täglich den Untersberg vor Augen zu haben, wenn ich aus dem Fenster schaue, vermisse ich ebenfalls. Und ganz besonders bin ich traurig, die vielen tollen Menschen, die ich in meiner Zeit in Salzburg kennenlernen durfte und von denen ich so viel gelernt habe, nicht mehr um mich zu haben. Ich überlege tatsächlich, nach Abschluss des Medizinstudiums für ein Basis-Jahr zurückzukehren.

Zunächst freue ich aber erstmal auf das nächste Tertial in Hamburg, in dem ich hoffentlich viel Neues erleben werde.

Die Möglichkeit in einem neuen Umfeld zu lernen und andere Sichtweisen, Traditionen und Standards kennenzulernen öffnet den Horizont und verändert die eigene Einstellung - aus meiner Erfahrung bisher immer zum Positiven.