Steckbrief

  • Länge des Aufenthalts

    31.08.2023 – 21.12.2023
  • Lehrsprache

    Englisch
  • Studienrichtung

    Lehramt und Erziehungswissenschaften
  • Studiengang, Studienabschluss

    Deutsch Lehramt an Grundschulen, Staatsexamen
  • Förderprogramm

    Erasmus+
  • War Ihr Studium im Ausland freiwillig oder obligatorisch in Ihrem Studium vorgeschrieben?

    Freiwillig
  • Haben sich Ihre Erwartungen an das Studium im Ausland erfüllt?

    Erfüllt

Vor dem Studium im Ausland

Ich wollte meine Englisch-Kenntnisse verbessern, nach meinem hauptsächlich online stattfindenden Studium (Corona bedingt) mein letztes Semester präsent studieren und selbstständig in einem fremden Land leben und Erfahrungen sammeln. Schlussendlich habe ich mich für Irland und speziell das University College of Dublin entschieden, da ich viel Positives über das Land gehört habe und ich viele interessante Kurse an der Universität fand.

Ich habe ca. ein 3/4 bis 1 Jahr im Vorhinein meinen Auslandsaufenthalt geplant und habe mich über mögliche Plätze an verschiedenen Universitäten erkundigt. Ich habe mich mit Menschen ausgetauscht, die bereits ein Erasmus+ Semester absolviert haben und mich über finanzielle Förderungsmöglichkeiten informiert (bspw. Auslandsbafög). Um die Unterkunft habe ich mich gekümmert, sobald ich die Zusage für den Platz in Dublin bekam. Es war sehr schwierig, eine Unterkunft zu finden. Leider hat das UCD nur begrenzt Plätze im Studentenwohnheim, die zudem mind. 800Euro/Zimmer im Monat kosten. Ich habe erst relativ kurzfristig eine Zusage über eine private Unterkunft bei einer Vermieterin erhalten und musste auch dort sehr viel Geld bezahlen (ähnlicher Preis wie im Studentenwohnheim).

Die Unterrichtssprache an der Universität ist Englisch. Ich habe im Vorhinein keinen Sprachkurs in Leipzig belegt, habe jedoch einen Sprachtest von der Uni Leipzig und der Universität in Dublin als Voraussetzung für das Auslandsemester absolviert. Ich konnte mich ohne einen vorbereitenden Sprachtest gut an der Universität in Dublin zurechtfinden, habe jedoch während des Auslandssemesters ergänzend einen Englisch Sprachkurs belegt, was für mich persönlich hilfreich war.

Während des Studiums im Ausland

Das Studium an der Partneruniversität empfand ich als sehr aufschlussreich. Für mich als Lehramtsstudierende gab es zwar nur wenig auf Lehramt abgestimmte Module, ich habe aber viele Module gefunden, die mich persönlich sehr interessierten und Spaß gemacht haben (meine verpflichtenden Module für mein Studium hatte ich bereits an der Uni Leipzig abgeschlossen und war somit freier in der Wahl der Module in Dublin).

Außerdem gab es ein großes Angebot für Austauschstudierende (gemeinsame Ausflüge, Unternehmungen, Spieleabende, Sportclubs, Societies, etc.).

Die Wohnsituation in Dublin ist sehr schwierig. Sowohl privat vermietete Unterkünfte als auch Plätze im Studentenwohnheim sind sehr teuer. Man muss mit 700-1200 Euro montl. rechnen. Ich habe bei und mit einer privaten Vermieterin gewohnt. Die Wohnung war sehr schön am Meer gelegen, jedoch 30 min. mit dem Bus vom Zentrum und von der Universität entfernt. Da die Wohnung meiner Vermieterin nicht sonderlich groß war, gab es die ein oder andere Auseinandersetzung im Zusammenleben und ich habe mich eher wie ein Gast gefühlt. Für die 4 bis 5 Monate war es aber ok.

Ich würde anderen Studieren empfehlen, sich so früh wie möglich um eine Unterkunft zu kümmern, auf verschiedenen Plattformen zu schauen und im besten Fall über bereits bestehende Kontakte eine Unterkunft zu organisieren.

Preislich gesehen habe ich für mein knapp 10 Quadratmeter großes Zimmer montl. ca. 4x so viel gezahlt, wie für mein Zimmer in Leipzig - das hätte ich gerne im Vorhinein gewusst. Auch im Pub etwas trinken oder essen zu gehen ist in Dublin sehr teuer. Alles in allem war der Aufenthalt also sehr kostenintensiv und ohne finanzielle Rücklagen und Unterstützung hätte ich es mir nicht leisten können.

Ganz besonders bereichernd waren für mich die Bekanntschaften, die ich in Dublin machten konnte. Bspw. hat sich aus dem Englisch Kurs, an dem ich teilnahm, eine Freundesgruppe entwickelt, in der wir auch außerhalb der Uni viel unternommen haben. Auch zu meinen Nachbarn habe ich eine Freundschaft entwickelt und wurde zum Essen und Quatschen eingeladen.

Außerdem konnte ich in der Zeit viel in Irland reisen, da die Orte nicht weit voneinander entfernt sind und es so viel zu sehen gibt (Landschaften, Naturschutzgebieten, Wandergebiete, Küsten, Weltkulturerben,...).

Nach dem Studium im Ausland

Meine im Ausland erbrachten Leistungen habe ich mir als "Vorbereitung für eine wissenschaftliche Arbeit" anrechnen lassen, da ich bereits all meine Module in DE absolviert hatte. Bei Fragen konnte ich mich immer an das Erasmus+ Team wenden.

Mir fiel es schwer, meine Freundschaften in Dublin zu verabschieden und in meinen Alltag in Leipzig zurückzufinden. Besonders vermisst habe ich die Freiheit, mit neuen Freunden rumzureisen, mein Englisch zu verbessern und der auf Augenhöhe stattfindender Studienalltag mit den Dozierenden. Auch die vielen sportlichen und sozialen Angebote von der Uni in Dublin vermisse ich hier in Leipzig.

Als Tipp würde ich anderen Studierenden geben, die Zeit im Ausland als Bereicherung in Erinnerung halten und daraus Kraft zu ziehen, um im Alltag in Leipzig weiter an seinen Zielen zu arbeiten. Mir half es auch, in Kontakt mit den Menschen zu bleiben, die ich dort kennengelernt habe und mich über meine Gefühle mit ihnen auszutauschen.

Erfahrung im Ausland zu sammeln ist immer eine Bereicherung. Natürlich gibt es herausfordernde Tage/Situationen und es wird nicht alles so ablaufen, wie man es sich im Vorhinein vorstellt. Jedoch ist genau der Umgang mit diesen Herausforderungen förderlich für die persönliche Weiterentwicklung. Außerdem bietet das Studieren im Ausland die Möglichkeit, Module zu belegen, die an der eigenen Universität nicht angeboten werden. Nicht zuletzt ist das Kennenlernen neuer Kulturen, Menschen und Länder horizonterweiternd und kann für den späteren Lebenslauf unerwartete Türen öffnen.