Steckbrief

  • Länge des Aufenthalts

    01.08.2023 – 01.12.2023
  • Lehrsprache

    Spanisch
  • Studienrichtung

    Medizin und Pharmazie
  • Studiengang, Studienabschluss

    Medizin Staatsexamen, Staatsexamen
  • Förderprogramm

    Auslands-BAföG , Selbst finanziert
  • War Ihr Studium im Ausland freiwillig oder obligatorisch in Ihrem Studium vorgeschrieben?

    Freiwillig
  • Haben sich Ihre Erwartungen an das Studium im Ausland erfüllt?

    Überwiegend erfüllt
  • E-Mail-Adresse

Vor dem Studium im Ausland

Weil ich mein Spanisch verbessern wollte und mich Chile schon immer fasziniert hat.

Ich habe leider kein Stipendium über die Uni bekommen, deswegen habe ich mich für Auslandsbafög beworben und das auch bekommen. Für die Unterkunftssuche habe ich einfach verschiedene Facebook-Gruppen verwendet, fündig geworden bin ich über Flatfinders Santiago. Dadurch hatte ich bereits vor Ankunft ein Zimmer, ich habe aber auch viele kennengelernt, die erst vor Ort gesucht haben und das war auch gar kein Problem :)

Ich habe Spanisch 3 Jahre in der Schule gelernt und habe dann vor Abflug noch einen B1 Kurs über das Spracheninstitut belegt, um meine Kenntnisse noch einmal aufzufrischen. Anfangs war es schon schwierig, den chilenischen Dialekt zu verstehen, aber man hört sich schnell rein. Einen Sprachkurs vor Abflug zu belegen kann ich aber auf jeden Fall empfehlen!

Während des Studiums im Ausland

An der Uandes gibt es den iClub, das ist eine Organisation von chilenischen Studierenden, die sich gerade die ersten Wochen um die Austauschstudierenden kümmern. In der ersten Woche gab es neben organisatorischen Einführungsveranstaltungen auch viel soziales Programm, wodurch es einfach war, mit anderen Austauschstudierenden in Kontakt zu treten.

Ich habe während meines Auslandssemesters 3 Lehrveranstaltungen belegt, was für mich das perfekte Maß war, da ich, einfach durch die Sprache bedingt, viel Zeit gebraucht habe, um das in den Lehrveranstaltungen Gesagte noch einmal durchzugehen und zu verstehen. Das kommt aber sehr auf den Studiengang an, in International Business z.B. mussten die meisten Studierenden 5 Fächer belegen, da diese aber auf Englisch waren, ging das vom Arbeitsaufwand her trotzdem.

Den bei der Bewerbung festgelegten Stundenplan konnte ich in der ersten Uni-Woche noch einmal überarbeiten, nachdem ich mir mehrere Lehrveranstaltungen einmal angeschaut habe.

Ich habe in einer 3er-WG gewohnt mit zwei chilenischen Mitbewohnerinnen. Die Wohnung war im Stadtviertel Las Condes, sehr nahe an Providencia, wo sich ein Großteil des (Nacht-)Lebens abspielt. Diese Lage war für mich super, da Las Condes sehr sicher ist. Die Uni liegt auch im Stadtteil Las Condes, allerdings sehr weit im Osten der Stadt. Ich kann es empfehlen, eher Richtung Innenstadt zu wohnen (in den Stadtteilen Providencia oder Las Condes nahe Providencia), da man hier einfach spontaner ist was die Freizeitgestaltung angeht. Zur Uni ist der Weg dann recht weit, ca 30-60 min mit den Öffis, das lohnt sich aber trotzdem eher zentraler zu wohnen :)

Die Mietpreise sind ca. mit Leipzig zu vergleichen, wobei der Spielraum sehr groß ist. Ich kenne Leute, die 300€ für ihr Zimmer bezahlt haben, aber auch welche, die eher 650€ bezahlt haben. Da ist eigentlich für jeden etwas zu finden und es kommt ganz darauf an, auf was man Wert legt.

Die Lebensmittelkosten in Chile fand ich sehr hoch, da habe ich deutlich mehr ausgegeben als in Deutschland, ansonsten sind die Lebensunterhaltungskosten aber mit deutschem Niveau vergleichbar. Hinzu kommen natürlich die Kosten fürs Reisen :)

Für mich war das Besondere am Auslandssemester vor allem das viele Reisen. Chile hat super Busverbindungen, mit denen man von Santiago sehr einfach viele Orte bereisen kann. Ein Muss ist die Atacama-Wüste sowie Patagonien (sowohl argentinische als auch chilenische Seite!). Außerdem konnte man viele Tagestrips nach Viña ans Meer zum Surfen machen oder stadtnah superschöne Wanderungen machen, die auch gut mit den Öffis zu erreichen sind.

Die chilenischen Studierenden waren sehr hilfsbereit und interessiert, allerdings fand ich persönlich es schwierig, wirklich enge Freundschaften aufzubauen, einfach sprachlich bedingt. Das kommt aber sehr darauf an mit wem man so in seinen Kursen sitzt. :) Mit den anderen Austauschstudierenden war der Kontakt dafür super!

Nach dem Studium im Ausland

Ich bin gerade dabei, mir die Leistungen anerkennen zu lassen. Dafür musste ich in meinem Studiengang eine Äquivalenzbescheinigung ausfüllen (findet man auf der Homepage des LPA) und für die jeweiligen Fächer von den Lehrbeauftragten des Faches unterschreiben lassen. Diesen Antrag habe ich dann ans LPA geschickt und warte noch auf die Antwort.

Ich war nach Ende des Auslandssemesters noch einen Monat Reisen in Argentinien und Peru, danach bin ich für Weihnachten nachhause geflogen. Ich habe mir direkt nach Neujahr ein Praktikum geplant, was sehr gut war, da viele meiner Freunde nach Rückkehr sich erstmal ein bisschen "verloren" gefühlt haben, und es ihnen schwierig gefallen ist, nach dem vielen Reisen und den Eindrücken sich in Deutschland wieder einzufinden. Deswegen kann ich es nur empfehlen, sich nach 2-3 Wochen zurück in Deutschland irgendein Praktikum oder eine Arbeit zu planen, um wieder ins Leben hier zu starten :)

Weil die Welt viel zu viel Schönes zu bieten hat, um immer nur an einem Ort zu bleiben :)