Steckbrief

  • Länge des Aufenthalts

    21.09.2022 – 05.02.2023
  • Lehrsprache

    Englisch
  • Studienrichtung

    Sozialwissenschaften
  • Studiengang, Studienabschluss

    Communication Management M. A., Master of Arts
  • Förderprogramm

    Erasmus+
  • War Ihr Studium im Ausland freiwillig oder obligatorisch in Ihrem Studium vorgeschrieben?

    Freiwillig
  • Haben sich Ihre Erwartungen an das Studium im Ausland erfüllt?

    Mehr als erfüllt

Vor dem Studium im Ausland

Leider konnte ich meinen geplanten Auslandsaufenthalt aufgrund von Covid-19 im Bachelor nicht antreten. Aus diesem Grund wollte ich unbedingt im Master die Chance nutzen. Meine Motivation war, mich aus meiner Comfort Zone herauszubewegen, neue Perspektiven kennenzulernen, mein Englisch zu verbessern und internationale Kontakte zu knüpfen.

Die U Gent war für mich eine sehr spontane Wahl. Von Freund:innen hatte ich bereits im Vorfeld viele positive Eindrücke von der Stadt und der Universität gehört. Zudem fand ich den Gedanken schön, in einer für mich unbekannten Stadt zu wohnen, um sie zusammen mit anderen internationalen Studierenden entdecken zu können. Die U Gent hat zudem ein sehr breites und interessantes Kursangebot. Hier ist man in der Wahl der Kurse auch sehr frei. Lediglich 50 % der Kurse müssen in der eigenen Fakultät gewählt werden. Außerdem ist Gent eine super schön Studentenstadt mit viel Kultur und Nachtleben.

Mit der Vorbereitung sollte man sich frühzeitig auseinandersetzen. Nachdem ich die Zusage hatte, habe ich mit der Vorbereitung begonnen. Die Universität Leipzig sowie die UGent unterstützt einen hier mit Checklisten etc. Die Finanzplanung sollte man rechtzeitig beginnen, da ein Auslandssemester mehr finanzielle Rücklagen benötigt als ein reguläres Semester.

Ich habe mich für das Wohnheim über die UGent beworben. Über die Fristen wird man im Vorfeld per Mail und auf der Website informiert. Hier sollte man unbedingt schnell sein, weil die Plätze sehr beliebt sind und der private Wohnungsmarkt in Gent nicht einfach ist.

Ich habe vor dem Aufenthalt keinen zusätzlichen Kurs belegt. In Belgien kann man einen Niederländisch A1-Kurs belegen, den ich absolviert habe.

Während des Studiums im Ausland

Mir hat das Studium an der UGent wirklich sehr viel Spaß gemacht. Ich hatte bei der Gestaltung der Kurse sehr viel freie Wahl, sodass ich auch Kurse aus anderen Fakultäten belegen konnte. Dadurch bin ich nicht nur mit Studierenden meines eigenen Fachs in den Austausch gekommen. Besonders gut habe ich den Kurs "Introduction to Entrepreneurship" in Erinnerung, in dem die Dozentin ein Buisness-Game mit den Studierenden durchgeführt hat.

Generell würde ich die UGent verschulter als deutsche Universitäten beschreiben. Einige Kurse sind kleiner - was den Austausch zwischen Studierenden und Dozent:innen gefördert hat. Zudem gab es fast in jedem Kurs mehrere Abgaben (z.B. kleinere Hausarbeiten) über das Semester verteilt und am Ende eine größere Hausarbeit oder Klausur. Besonders gut fand ich, dass nach vielen Kursen eine Video-Aufzeichnung online zur Verfügung stand. So konnte der Unialltag freier gestaltet werden.

Ich habe im internationalen Wohnheim in Gent gewohnt.

Durch die Gemeinschaftsküche pro Flur und den Gemeischaftsraum, den sich immer zwei Wohnheime teilen, kommt man sehr schnell in den Kontakt mit anderen internationalen Studierenden. Der Gemeinschaftsraum kann in der Prüfungszeit übrigens auch als Lernraum genutzt werden. Mein Wohnheim lag 2 min Fußweg von der Overpootstraße, der studentischen Partymeile in Gent.

Ich würde jedem empfehlen, sich frühzeitig für die Wohnheime zu bewerben. Der private Wohnungsmarkt in Gent ist vor allem für Austauschstudierende nicht einfach und sehr teuer. Einige Studierende der UGent wohnen auch im Wohnheim in Brügge. Hier ist man aber vor allem nachts an die Zugzeiten gebunden und dadurch weniger flexibel.

Da Belgien insgesamt etwas teuer als Deutschland ist und die Erasmusförderung die Miete vom Wohnheim nicht ganz abdeckt, braucht man andere Finanzierungsmöglichkeiten. Ich habe 10 Std. die Woche neben dem Studium im Homeoffice gearbeitet und zudem größtenteils von Ersparnissen gelebt. Auslands-BAföG habe ich nicht bekommen.

Empfehlen kann ich auf jeden Fall an den Veranstaltungen vom ESN teilzunehmen. Hier kommt man sehr schnell mit vielen Austauschstudierende in den Kontakt. Es lohnt sich auch auf jeden Fall ein Fahrrad für 6 Monate auszuleihen, damit kommt man am schnellsten durch die Stadt. Am besten vermeidet man es, montags im Supermarkt einkaufen zu gehen, da die meisten belgischen Studierenden übers Wochenende in der Heimat sind und am Montag wieder einkaufen müssen und es dadurch immer sehr voll ist.

Nach dem Studium im Ausland

Da ich bereits alle Leistungspunkte (bis auf die Masterarbeit) vor meinem Auslandsaufenthalt erbracht hatte, war im Voraus klar, dass ich mir nichts anrechnen lassen kann.

Am meisten vermisse ich meine die gemeinsame Zeit mit den anderen Austauschstudierenden. Wir sind in der kurzen Zeit sehr eng zusammengewachsen, was den Abschied besonders erschwert hat. Auch den vielfältigen Input von den Kursen an der Uni und die belgischen Waffeln vermisse ich sehr.

Zurück in Deutschland freu ich mich sehr meine Freund:innen und Familie wiederzusehen, mein Studium weiterzubringen und gutes Brot zu essen.

weil man aus der Comfort Zone rauskommt, tolle Menschen trifft und auch sich selbst besser kennenlernt.