Universidad de Valencia

Durch Freund*innen und eine Informationsveranstaltung zu einem Studium im Ausland habe ich mich auch dazu entschieden ein Semester im Ausland zu studieren. Da ich im Wintersemester ins Ausland gehen wollte, war mir klar, dass ich am liebsten in ein warmes Land gehen möchte und zudem gerne eine neue Sprache lernen möchte. Daher fiel die Entscheidung schnell auf Spanien.

Für ein Erasmus an der Universität in Valencia ist A2 Niveau verpflichtend, daher habe ich einen A2 Sprachkurs an der Universität in Leipzig belegt und bereits im Mai nach Wohnungen in Valencia gesucht. Über Facebook habe ich einen Beitrag mit Informationen zu mir gepostet und hatte dann mit einigen Personen Kontakt und wurde letztlich von meiner zukünftigen Mitbewohnerin angeschrieben.

Da an der Universität in Valencia hauptsächlich in Spanisch (zum Teil sogar auf valenciano) unterrichtet wird, ist es ein großer Vorteil, wenn man gute Spanischkenntnisse hat. Nur wenige Menschen an der Universität sprechen auch englisch, besonders im Sekretariat kommt man mit Englisch nicht weit.

Das Studium an der Partnerhochschule war nicht sehr anspruchsvoll. Allerdings konnte ich auch kein perfektes Spanisch und habe dadurch auch nicht alles verstanden. Dafür, dass man letztlich nur 6 CTPs bekommt, ist der Arbeitsaufwand relativ hoch. Für einen Kurs musste ich als Prüfungsleistung eine Gruppen-Präsentation halten, eine Kurzdokumentation drehen und eine Klausur schreiben. Ich habe dort audiovisual communication studiert und es gab viele praktische Kurse, allerdings hat sich die Kurswahl leider sehr schwierig gestaltet und man kommt nicht in alle Kurse, die man sich vorher aussucht. Durch die lange Bearbeitungszeit und eine schlechte Übersicht für freie Kursplätze kam ich in einen spannenden Kurs leider erst sehr spät und habe dadurch viel Inhalt verpasst. Mein Koordinator an der Universität vor Ort war leider auch keine große Hilfe, aber letztlich hat auch alles irgendwie funktioniert.

Ich hatte großes Glück mit meiner Wohnung. Ich habe in Albors gewohnt und war damit in einer perfekten Lage für mich. Zur Uni, zur Stadtmitte und zum Strand hatte ich es nie weit und die Miete war nicht teuer (320€). Viele meiner Freund*innen wurden leider gescammed und bekamen am Ende nicht das Zimmer, was sie ursprünglich gemietet hatten oder mussten enorm viel Miete zahlen. Hier kann ich auf jeden Fall davon abraten über soy erasmus zu suchen. Generell würde ich eher von Agenturen abraten. Ansonsten sind Benimaclet, Russafa oder Cabanyal schöne Gebiete zum Leben.

Das Leben vor Ort war zum Glück nicht teuer. Man kann ich Spanien sehr gut billig essen und trinken und auch Freizeitangebote (vor allem Museen oder Kinos) sind oft kostenlos bis günstig. Ich war wie einige andere Studierende der Uni Leipzig von der Förderung enttäuscht, da wir nicht den erhöhten Förderungssatz bekommen haben und uns dadurch sehr viel Geld verloren gegangen ist. Meine Förderung hat immerhin meine Miete und Lebensmittelkosten für ein paar Wochen gedeckelt. Allerdings hätte mir auch eine Förderung für Erstakademiker*innen zugestanden, allerdings sah sich die Universität Leipzig dafür nicht zuständig und war auch nicht kooperativ.

Wer in Valencia studiert, sollte auf jeden Fall die Gegend um Valencia erkunden. Es gibt im Umkreis viele schöne Wanderrouten, die man entweder mit dem Zug oder mit dem Auto (kann man billig mieten) erreichen kann. Valencia ist eine tolle Stadt, da sie am Meer, aber auch nah an den Bergen und generell einfach sehr lebenswert ist. Unter der Woche gibt es jeden Tag in einem anderen Viertel Flohmärkte, auf denen man billig Secondhand-Klamotten kaufen kann.

Für mein Studium kann ich mir voraussichtlich nur die Auslandserfahrung anrechnen lassen, aber da ich bereits am Ende meines Studiums bin, ist das auch am entspanntesten. Generell würde ich empfehlen, wirklich nur das Minimum an Kursen zu belegen.

Da man im Wintersemester in Valencia einen verlängerten Sommer erleben kann, kann ich empfehlen, die Zeit bis zum Sommersemester in Leipzig zu nutzen und über den Landweg zurück nach Leipzig zu reisen. Ich reise jetzt noch mit zwei Freund*innen weiter durch Spanien und Frankreich, um dem Winter in Deutschland zu entfliehen, aber wir freuen uns auch sehr auf Leipzig.

Auslandsaufenthalte helfen dir, dich weiterzuentwickeln und deine Komfortzone zu verlassen.