Sorbonne Université

Ich wollte mein Französisch verbessern und an einer französischen Universität studieren. Ich habe mich für die Sorbonne in Paris entschieden, da ich es sehr bereichernd finde französische Literatur sozusagen an der Quelle (historisch betrachtet) zu studieren und einen längeren Zeitraum in der Landeshauptstadt von Frankreich zu leben.

Ich habe mich für das Auslandsbafög im März beworben und viel gearbeitet, sowie einen Studienkredit ein Jahr zuvor aufgenommen. Die Wohnung habe ich erst zwei Wochen vor Abfahrt über Airbnb gefunden.

Ich habe keinen Sprachkurs an der Universität Leipzig besucht, aber ich studiere Französisch auf Lehramt und habe bereits ein Jahr in Frankreich gearbeitet. Meiner Meinung nach reicht das Schulfranzösisch (B1/B2) nicht aus, um das Semester erfolgreich an der Sorbonne zu absolvieren.

Das Studium war sehr anspruchsvoll und hat viel Zeit in Anspruch genommen. Es gibt eine Anwesenheitspflicht und viele Hausaufgaben. Die Linguistik Kurse habe ich als besonders spannend wahrgenommen, da sie sehr in die Tiefe der Sprache eingedrungen sind und anschaulich strukturiert waren. In den Literaturkursen habe ich viel gelernt, aber diese waren sehr anspruchsvoll, selbst mit einem guten C1 Niveau.

Ich habe in der Stadt Vincennes östlich von Paris in einem Studio gemeinsam mit meiner Schwester gewohnt. Ich kann diese Stadt sehr empfehlen, da es eine sehr sichere Umgebung ist, gut angebunden (10 Minuten vom Zentrum) und ein großer Wald in der Nähe liegt. Ich kann keine der Seiten, welche uns von der Universität zur Wohnungssuche mitgegeben wurden, empfehlen. Ich würde immer raten zu versuchen einen Studentenwohnheimplatz zu ergattern (z.B. Sorbonne cité) oder direkt über Airbnb zu buchen, da man sich somit viel Frust und Sucherei auf den Immobilienseiten erspart.

Für die Miete in Paris müssen mindestens 750 € pro Monat eingeplant werden, falls man keinen Wohnheimplatz bekommt. Dazu kommen natürlich noch Kaution und Gebühren für eine Agentur. Die Supermärkte kosten mehr als in Deutschland, aber Essen unterwegs ist ähnlich teuer. Im Großen und Ganzen sollte man mindestens 1200€ monatlich planen.

Ich habe viel an der Universität gelernt, doch es ist eine sehr große Stadt mit sehr vielen Studenten und dementsprechend schwer eine feste Freundesgruppe aufzubauen. Man kann sehr viele Eindrücke und Erfahrungen sammeln und vor allem von den ganzen kostenlosen kulturellen Angeboten der Stadt profitieren. Neigt man aber zu Angst vor dem Alleinsein würde ich eher eine kleinere Stadt mit einem größeren Gemeinschaftsgefühl empfehlen.

Das ganze Thema ist noch nicht abgeschlossen und ich fühle mich auch etwas verloren bei der Anerkennung von Studienleistungen.

Ich vermisse die Stadt Paris, die ständig neuen Eindrücke und die Leute, mit denen ich viel Zeit verbracht habe.

Es macht immer wieder Spaß viele neue Leute kennenzulernen, seine Perspektive zu wechseln und über sich selbst hinauszuwachsen.