Steckbrief

  • Länge des Aufenthalts

    01.09.2022 – 30.06.2023
  • Lehrsprache

    Englisch
  • Studienrichtung

    Rechtswissenschaft
  • Studiengang, Studienabschluss

    Rechtswissenschaft Staatsexamen, Staatsexamen
  • Förderprogramm

    Erasmus+
  • War Ihr Studium im Ausland freiwillig oder obligatorisch in Ihrem Studium vorgeschrieben?

    Freiwillig
  • Haben sich Ihre Erwartungen an das Studium im Ausland erfüllt?

    Mehr als erfüllt

Vor dem Studium im Ausland

Da ich bereits in der Schule ein Semester im Ausland verbracht habe, war mir zu Beginn meines Studiums relativ schnell klar, dass ich im Rahmen von Erasmus + ein Auslandsjahr absolvieren möchte. Ich wollte gerne eine andere Kultur sowie ein anderes Rechtssystem kennenlernen und mich persönlich weiterentwickeln. Das Studium in Lissabon war anders aufgebaut als in Leipzig, die Kurse bestanden meist aus 20 Personen und jede:r musste sich aktiv beteiligen. Insgesamt war dieses Jahr eine tolle Erfahrung, die mich persönlich sehr weitergebracht hat und die ich auf jeden Fall nur weiterempfehlen kann.

Ich habe mich auf der Website der Universität Leipzig informiert und mir einige Erfahrungsberichte durchgelesen. Meine Unterkunft habe ich über die Plattform Uniplaces gebucht, welche die Unterkünfte vor Ort überprüft, damit man nicht auf einen Scam hereinfällt. Freunde von mir haben das Housing Programm von Erasmus Life Lisboa oder die Website Spotahome genutzt.

Ursprünglich wollte ich einen Sprachkurs belegen, da sich dieser jedoch mit einer meiner Vorlesungen überschnitten hätte, war mir dies nicht möglich. Während meines Auslandsjahres habe ich den Kurs Portugiesisch A1.1 sowie A.1.2 belegt und kann dies nur weiterempfehlen.

Während des Studiums im Ausland

Zu Beginn erschien mir die Organisation an der Universidade de Lisboa recht chaotisch, sobald ich meine Kurse gewählt hatte und diese begonnen hatten, habe ich mich an der Uni jedoch sehr wohl gefühlt. Im ersten Semester habe ich die Kurse Environmental Law, Comparative Law, United Nations Law sowie die Intensivkurse Introduction to Portuguese Law, Intensive Course in the Area of Freedom, Security and Justice of the European Union: Asylum and Immigration Matters und International Humanitarian Law – The Basics und den Sprachkurs Portugiesisch A 1.1 belegt. Im zweiten Semester habe ich den Kurs Sociology of Law, den Sprachkurs Portugiesisch A 1.2 sowie die Intensivkurse A World History of Criminal Law, European Administrative Law and Administrative Procedure, Introduction to the North American Constitution und Constitutional Justice in Europe belegt. Diese Kurse haben mich inhaltlich sehr interessiert und ich würde sie wieder belegen.

Ich habe meine erste Wohnung über die Website Uniplaces gebucht. Leider hatte ich in meiner ersten Wohnung Schimmel und musste umziehen, wobei Uniplaces keine große Hilfe war. Meine Vermieterin durfte meine Kaution behalten, da ich früher als zu dem ursprünglich vereinbarten Zeitpunkt ausgezogen bin und nicht zwischen einer regulären und einer außerordentlichen Kündigung unterschieden wird. Ich hatte das Glück, über eine Mitbewohnerin ein Zimmer in einer anderen Wohnung zu finden, von welcher ich in 15 min Fußweg bei meiner Universität war. Es ist empfehlenswert, frühzeitig mit der Wohnungssuche anzufangen, da es sehr schwierig ist, in Lissabon kurzfristig eine bezahlbare Wohnung zu finden.

Insgesamt war das Auslandsjahr schon sehr teuer, ich bin aber auch viel gereist und habe viele tolle Erfahrungen machen dürfen. Die Mietkosten in Lissabon sind in den letzten Jahren sehr gestiegen, die Lebenshaltungskosten generell sind meiner Meinung nach jedoch etwas günstiger als in Deutschland. Die Erasmus+ Förderung war sehr wichtig für meine finanzielle Lage, ansonsten konnte man je nach finanziellen Möglichkeiten eher weniger oder mehr reisen.

Ich habe in meinem Auslandsjahr ganz viele tolle Erfahrungen machen dürfen. Einige, die mir besonders in Erinnerung geblieben sind, sind mein Fallschirmsprung in Évora, die Reisen auf die Azoren, nach Madeira und Porto sowie unzählige Abende mit Freunden im Bairro Alto. Generell Lissabon und Umgebung zu erkunden und an den Stränden surfen zu gehen war auch toll. Außerdem bin ich mit einer Freundin nach Marokko gereist, was ich auf jeden Fall weiterempfehlen kann. Ich kann auf jeden Fall empfehlen, am Anfang von Erasmus eine Erasmus Life Lisboa (ELL) und eine Erasmus Student Network (ESN) Karte zu kaufen. Diese beiden Organisationen bieten eine Vielzahl von Events an, auf welchen man viele andere Erasmus Studierende kennenlernen kann.

Nach dem Studium im Ausland

Ich habe mir keine im Ausland erbrachten Leistungen in Leipzig anerkennen lassen, da ich meinen Sprachschein bereits erworben habe und sich sonst meiner Meinung nach fast nichts anrechnen lässt. In diesem Jahr habe ich mich persönlich sehr weiterentwickelt und spannende juristische Kurse belegen können, weshalb es sich nicht wie ein „verlorenes Jahr“ anfühlt.

Nach dem vielen Reisen im letzten Jahr ist es natürlich eine Umgewöhnung, wieder in Deutschland bzw. Leipzig und zurück im „normalen Leben“ zu sein. Ich glaube, dass da jede:r erst mal ein bisschen Zeit braucht, um wieder richtig anzukommen. Inzwischen habe ich mich jedoch gut wieder eingelebt und freue mich auf das nächste Semester an der Uni Leipzig.

Mir persönlich ist es sehr wichtig, meine Komfortzone zu verlassen und über den Tellerrand zu blicken. Ich habe in meinem Erasmus Jahr viele tolle Menschen kennenlernen und viele Erfahrungen machen dürfen, die mich mein ganzes Leben lang begleiten werden. Auch wenn ich mich am Anfang natürlich etwas verloren gefühlt habe, habe ich mich nach einigen Wochen gut eingelebt und viele neue Freunde kennengelernt. Insgesamt war mein Auslandsjahr in Lissabon eine Erfahrung, die Höhen und Tiefen hatte, die ich aber jedem weiterempfehlen würde, der Interesse daran hat, eine gewisse Zeit in einem anderen Land zu leben.