Steckbrief
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Länge des Aufenthalts
01.10.2021 – 01.07.2022 -
Lehrsprache
Englisch -
Studienrichtung
Lehramt und Erziehungswissenschaften -
Studiengang, Studienabschluss
Ethik/Philosophie Lehramt an Gymnasien, Staatsexamen -
Förderprogramm
Erasmus+ -
War Ihr Studium im Ausland freiwillig oder obligatorisch in Ihrem Studium vorgeschrieben?
Freiwillig -
Haben sich Ihre Erwartungen an das Studium im Ausland erfüllt?
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E-Mail-Adresse
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Instagram Account
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veröffentlicht am
Vor dem Studium im Ausland
Ich liebe es verschiedene Sprachen zu lernen und neue Menschen kennenzulernen. Außerdem wollte ich gerne etwas reisen und länger im Ausland leben. Ich wollte Erfahrungen sammeln und so meine Komfortzone verlassen. Da ich am liebsten die griechischen Philosophen studiert habe und auch schon ein wenig Neugriechisch gelernt habe, stand relativ schnell fest: Ich möchte gerne in Griechenland studieren. Über die Verbindungen des Institutes für Philosophie konnte ich mich auf verschiedene Universitäten in Griechenland bewerben und habe letztlich den Platz am Panepistimio Ioannina angenommen.
Die Vorbereitung war relativ unkompliziert. Zunächst recherchierte ich auf dem moveOn Portal potentielle Partneruniversitäten des Institutes. Ich nam ein Beratungsgespräch beim zuständigen Erasmuskoordinator wahr und habe mich beim Institut für Philosophie auf einen Austauschplatz beworben. Nach meiner Zusage habe ich mich um die Finanzplanung gekümmert, d.h. ich habe bei der Stabstelle Internationales die Erasmus+ Förderung beantragt und bewilligt bekommen und konnte so meinen Auslandsaufenthalt finanzieren.
Die Universität hat uns die Möglichkeit gegeben uns auf Wohnheimsplätze auf dem Campus zu bewerben. Das habe ich auch getan und konnte meine Unterkunft direkt auf dem Universitätscampus beziehen.
Ich habe einen Sprachkurs für Neugriechisch am Spracheninstitut e.V. besucht. Da die Unterrichtssprache Englisch war, musste ich keinen Sprachkurs verpflichtend besuchen. Allerdings wollte ich nicht ganz unvorbereitet und unwissend anreisen und kann dies auch nur empfehlen. Es hat mir sehr im Alltag geholfen schon ein wenig die Sprache zu sprechen und auch Kontakte zu den griechischen Studierenden aufzubauen.
Während des Studiums im Ausland
Das Studium empfand ich als entspannt und bereichernd. Ich habe Kurse zu verschiedenen philosophischen Gebieten besucht. Spezielle Angebote für Erasmusstudierende gab es nicht, allerdings haben wir englisches Material bekommen und Unterstützung durch die Professorinnen erhalten, um unsere Prüfungsleistungen gut abzulegen. Besonders gut fand ich einen Kurs zu neugriechischer Philosophie, da mir Philosophen dieser Strömung bisher unbekannt waren.
Während meines Aufenthaltes habe ich im Wohnheim auf dem Uni Campus gewohnt. In meinem Wohnhaus waren vorrangig Erasmusstudierende untergebracht, aber auch griechische Studierende. Die Einzelzimmer sind auf Fluren untergebracht. Jeder Flur hat eine eigene Küche, die man sich teilt. Jedes Zimmer hatte einen Balkon, was im Sommer richtig toll war. Grundsätzlich kann ich das Wohnheim als Unterkunft empfehlen. Das Zusammenleben im Wohnheim war gesellig, unkompliziert und oft hatten wir Parties oder Filmnächte in unserer WG Küche.
Mit ca. 65 Euro pro Monat war das Wohnheim sehr günstig. Die Supermärkte sind etwas teurer als in Deutschland, aber da wir jeden Tag drei Mahlzeiten gratis von der Uni Mensa bekommen haben, mussten wir oft keine Lebensmittel einkaufen und ich konnte mich sehr gut von der Erasmus+ Förderung finanzieren. Nebenbei habe ich in meiner Zeit in Griechenland Nachhilfe gegeben und mir so noch ein wenig Geld verdienen können. Für die größeren Ausgaben wie Hinreise, Abreise oder Ausflüge hatte ich vorher etwas Geld angespart. Allgemein war meine finanzielle Situation vor Ort sehr gut und ich hatte keine Probleme.
In den 10 Monaten, die ich in Ioannina verbracht habe, konnte ich sehr viele wunderschöne Erfahrungen sammeln. Viele Uni Parties, Gitarrenabende mit neuen Freunden auf dem Balkon, Ausflüge in die Berge, antike Stätten und schöne Strände, Rafting in den Bergflüssen, ESN event in Kreta, Städtetrips und vieles mehr. Meine liebsten Orte waren die Acherontas Springs, Meteora und Syvota. Gerade Syvota ist ein Strand, welchen eher die Einheimischen für ihren Urlaub nutzen und somit weniger touristisch ist. Zum Wandern kann ich sehr den Nationalpark Zagorochoria, das Bergdorf Papigo und die Wanderroute zum Drakolimni empfehlen. Wer etwas Glück hat, kann dort sogar Wildpferde sehen!
Nach dem Studium im Ausland
Die Anerkennung meiner Leistungen aus Ioannina verlief schnell und kompliziert. Wie im Learning Agreement vereinbart war, wurden mir die jeweiligen Kurse anerkannt und direkt im Almaweb verbucht.
Meine Rückkehr nach Leipzig fiel mir ein wenig schwer. Ich brauchte etwas Zeit, um mich wieder an meinen alten Alltag zu gewöhnen. Es gibt viele Dinge, die ich aus Ioannina vermisse: meine Erasmusfreunde, die wie Familie geworden sind, gutes Essen, den Kaffee, die Sonne und das entspannte Lebensgefühl und zuletzt das Gefühl jeden Tag etwas Neues zu lernen.
Mein Tipp: Nehmt euch die Zeit die ihr braucht, um wieder in eurem alten Leben anzukommen. Eine Alltagsstruktur ist hilfreich und vielleicht auch zu Hause weiterhin neue Sachen auszuprobieren. Ich halte weiterhin Kontakt zu meinen Erasmus Freunden und auch der Austausch hilft ungemein, mich wieder zuhause zurecht zu finden.
Entdeckerin bleiben schafft Möglichkeiten und Chancen. Es öffnet Türen und bringt Dinge in dein Leben, an die du vielleicht woher noch nicht gedacht hast. Neue Interessen können sich bilden, es erweitert deinen Horizont und kann deinen Blickwinkel ändern. Als Entdeckerin lernt man die tollsten Menschen und interessantesten Sprachen und Kulturen kennen, kann ständig lernen und weiter wachsen und findet so vielleicht ein zweites zuhause an Orten, an denen man es nie vermutet hätte.