Moroccan Children's Trust

Schon vor meinem Studium war ich in Taroudant und habe bei Moroccan Children's Trust einen Freiwilligendienst gemacht. Ich wollte gern noch mal zurück, aber dieses Mal mit der Möglichkeit in andere Aufgabenbereiche Einblicken zu können und praktische Erfahrungen zu sammeln.

Ich habe mich bei PROMOS für ein Stipendium beworben, wurde dann aber erstmal auf die Warteliste gesetzt. Erst als ich von meinem Praktikum zurück in Leipzig war, habe ich erfahren, dass ich nachgerückt bin und so habe ich nachträglich noch eine Förderung bekommen.

Sprachlich habe ich mich nicht besonders vorbereitet. Da es eine britische Organisation ist, war die Arbeitssprache Englisch. Mit meinen marokkanischen Kollegen, die ich dann auch interviewen musste, konnte ich mich nur auf Französisch verständigen. Das ging auch ganz gut mit meinen Schulfranzösischkenntnissen. Ich würde aber jedem empfehlen, die Möglichkeit wahrzunehmen, einen Sprachkurs an der Uni zu besuchen. Das war mir nicht möglich, da ich mein Praktikum sehr kurzfristig geplant habe.

Da ich schon mit der Situation vor Ort vertraut war, fiel mir das Einleben leicht. Am Anfang gab es eine Einarbeitungsphase, in der ich mit meinen Aufgaben vertraut gemacht wurde. Meine Aufgabe war es, die verschiedenen Projekte und Sozialdienste der Organisation zu evaluieren. Also größtenteils Datentools auswerten, aber auch für eine qualitative Analyse Interviews durchführen und dann am Ende einen Evaluationsbericht schreiben. Dies konnte ich komplett selbstständig mit eigener Zeiteinteilung und Organisation machen, aber immer mit der Möglichkeit, Zwischenfragen zu stellen.

Alle internationalen Mitarbeiter wohnen zusammen in einem Haus, das können bis zu acht Personen sein, meist sind es aber nur 3 - 5. Die Unterkunft muss man bezahlen und es gibt zwei Mahlzeiten am Tag gestellt. In diesem Haus befindet sich auch das Büro und in fünf Minuten ist man im Sozialzentrum der Organisation, wo man auch ab und zu mal arbeiten muss.

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Mein Praktikum konnte ich mir mit 10 Punkten im Hauptfach anrechnen lassen. Dafür musste ich einen kurzen Praktikumsbericht schreiben, benotet wurde dieser jedoch nicht. Wichtig ist aber, dass man die Mindestdauer einhält, bei mir waren das sechs Wochen Praktikum.

Mir fällt die Rückkehr und das Einleben in Leipzig immer sehr schwer, da ich mich in Marokko immer mehr zu Hause fühle. Gut war, dass zwei Tage nach meiner Ankunft die Uni wieder losging und ich so gleich in den Unialltag reingeworfen wurde.

Nicht nur zu Reisen, sondern für bestimmte Zeit im Ausland zu leben und dort in ein soziales Arbeitsumfeld integriert zu sein ist nicht nur eine tolle Möglichkeit sich selbst weiterzuentwickeln und neue Menschen kennenzulernen, sondern auch praktische Erfahrungen zu sammeln, die die eigene Studienwahl bestätigen oder ganz andere, neue Erkenntnisse aufzeigen können.