Steckbrief

  • Länge des Aufenthalts

    13.08.2014 – 18.02.2015
  • Lehrsprache

    Englisch
  • Studienrichtung

    Lehramt und Erziehungswissenschaften
  • Studiengang, Studienabschluss

    Lehramt Sonderpädagogik, Staatsexamen
  • Förderprogramm

    Erasmus+
  • War Ihr Studium im Ausland freiwillig oder obligatorisch in Ihrem Studium vorgeschrieben?

    Freiwillig
  • Haben sich Ihre Erwartungen an das Studium im Ausland erfüllt?

    Mehr als erfüllt

Vor dem Studium im Ausland

Ich wollte schon immer ein Auslandssemester machen und bin zunächst zu Frau Mortag, der damaligen Auslandskoordinatorin, gegangen. Sie hat mir erzählt, dass viele Studierende der Sonderpädagogik nach Malmö gehen, da es dort Kurse gäbe, die gut in die Modulplanung passen und man sich die Kurse leicht anrechnen lassen könne. Da zu dem Zeitpunkt jemand abgesprungen war, habe ich spontan den Platz eingenommen und war innerhalb von zwei Wochen in Malmö eingeschrieben.

Ich bin über ERASMUS+ nach Malmö gegangen und wurde daher mit 400€ im Monat unterstützt. In Schweden kann man damit jedoch noch nicht mal das Zimmer bezahlen, sodass ich den Rest selbst finanzieren musste. Meine Lebenserhaltungskosten beliefen sich auf ca. 700-800€ im Monat, wobei ich jedoch auch viele Ausflüge mitgemacht und nicht unbedingt gespart habe.

 

Ich wollte in einem der Studierendenwohnheime (ich glaube, es gibt 3) unterkommen, habe jedoch zunächst keinen Platz bekommen. Über Facebook habe ich mir dann selbst ein Zimmer gesucht. Es ist dort nicht unüblich gewesen, bei Eltern, deren Kinder ausgezogen sind, zu wohnen. Die Wohnung war nicht weit weg vom Wohnheim, sodass ich ziemlich oft dort war. Eines der Wohnheime ist etwas weiter draußen. Die anderen beiden, Rönnen und Celsiusgarden, liegen direkt nebeneinander. Rönnen war damals eher das Partywohnheim und Celsiusgarden etwas ruhiger.

Rönnen (und vielleicht auch Celsiusgarden?) sind speziell für internationale Studierende. Soweit ich weiß, gibt es gesonderte Wohnheime für die schwedischen Studierenden.

In Schweden habe ich hauptsächlich Englisch gesprochen. Zwar gibt es einen Einführungskurs (und auch einen weiterführenden, den ich jedoch nicht belegt habe), aber Schwedisch übt man nur, wenn man es wirklich will. Dadurch, dass man in den Wohnheimen und auch in den Kursen hauptsächlich mit internationalen Studierenden zutun hat, spricht man meist Englisch.

Englisch sollte man können, Schwedisch nicht unbedingt.

Während des Studiums im Ausland

Die englischsprachigen Kurse richten sich an internationale Studierenden und waren, soweit ich weiß, auch nur durch diese belegt. In einem Semester in Malmö konnte man 30 credit points bekommen. Für einen Kurs gibt es 15 credit points. Demnach kann man nur zwei Kurse belegen. Mir wurden "Teaching for Sustainability" und "Physical Education and Sports from a Swedish Perspective" empfohlen und diese habe ich auch belegt und es nicht bereut! Vor allem der zweite Sportkurs ist wirklich gut, da er einen Hiking-Trip in einem Gebirge in Norwegen und einen dreitägigen Kanu-Trip beinhaltet.

Meine Wohnsituation war nicht so gut, was aber mit individuellen Schwierigkeiten zwischen mir und meinen Mitbewohner*innen zutun hatte.

Ich und auch viele andere Studierende haben verspätet doch noch ein Zimmer in einem der Wohnheime bekommen. Manche haben in der Zeit bis dahin bei anderen gewohnt oder sich ein AirBnB gesucht. Ich kann einen Platz im Wohnheim empfehlen, weil man dort mit den anderen Studierenden aus den Kursen zusammen wohnt, kocht etc.

Durchschnittlich habe ich ca. 700€ ausgegeben. Für das Zimmer habe ich ca. 450€ gezahlt.

Besonders in Erinnerung geblieben ist mir der Hiking- und Kanu-Trip, die Segelfahrt unter der Öresundbrücke, die Lapland-Tour, der Besuch im Store Mosse Nationalpark, einfach am Strand sein, refill coffee in jedem Café, Zimtschnecken und und und.

 

Kauft euch auf jeden Fall ein Fahrrad. Malmö ist eine Fahrradstadt!

Nach dem Studium im Ausland

Ich habe mit BIWI 7 und ein Sportmodul anrechnen lassen. Die Anrechnung in BIWI war easy. In Sport gab es einen Wechsel der Professor*innen, aber am Ende ging auch das recht schnell.

Das Semester in Malmö ist wesentlich kürzer und schon im Januar vorbei gewesen. Die Veranstaltungen waren teilweise schon vor Weihnachten beendet und die Hausarbeiten musste man nur elektronisch einreichen, sodass es ein paar Leute gab, die schon sehr früh wieder gefahren sind. Ich bin Ende Februar gefahren, weil Schweden auf Dauer einfach teuer war. Bis zum Semesterbeginn in Leipzig bleibt also genügend Zeit für andere Sachen. Also ruhig noch eine Reise, Praktikum oder Ähnliches planen :)

 

Was ich vermisse...

1. Die Freundlichkeit, Ruhe und Gelassenheit der Schwed*innen.

2. Arbeiten in der Bib mit Blick auf das Meer - überhaupt das Meer.

3. Kostenloses Wasser in jedem Restaurant/Café.

4. Zimtschnecken an jeder Ecke.

Die Chance, mit finanzieller Unterstützung für längere Zeit ins Ausland zu gehen, um sich fachlich und persönlich weiterzuentwickeln, sich mit anderen Menschen aus anderen Ländern und Kulturen auszutauschen, neue Freundschaften zu schließen, neue Orte kennenzulernen und mit wertvollen Erinnerungen nach Hause zu gehen, bekommt man so schnell nicht wieder.