Steckbrief

  • Länge des Aufenthalts

    10.09.2018 – 31.01.2019
  • Lehrsprache

    Spanisch
  • Studienrichtung

    Sportwissenschaft
  • Studiengang, Studienabschluss

    Sportmanagement B. Sc., Bachelor of Science
  • Förderprogramm

    Erasmus+
  • War Ihr Studium im Ausland freiwillig oder obligatorisch in Ihrem Studium vorgeschrieben?

    Freiwillig
  • E-Mail-Adresse

  • Instagram Account

Vor dem Studium im Ausland

Für ein Studium im Ausland habe ich mich entschieden, da ich schon immer eine Weltenbummlerin bin und ich spanisch eine wunderschöne Sprache finde. Um mein Spanisch zu verbessern und die Kultur sowie den spanischen Alltag selber mal leben zu dürfen, war der Auslandsaufenthalt eine perfekte Option. Der Aufenthalt brachte letztendlich bleibende Freundschaften und zahlreiche Erinnerungen mit sich, für welche ich mehr als dankbar bin.

Aufmerksam auf ein Auslandssemester in Spanien wurde ich durch einen Gastvortrag bezüglich des Themas, welcher vor meiner eigentlichen Vorlesung gehalten wurde, sowie durch einen Studenten des höheren Semesters, welcher bereits seinen Aufenthalt in Sevilla absolviert hatte. Die Wahl der Partnerhochschule resultierte aus den Empfehlungen des mich beratenden Studenten sowie Erzählungen meiner Freunde von der Stadt Sevilla.

Zur Vorbereitung meines Auslandssemesters zählten verschiedene Dinge. Um mich sprachlich wieder etwas auf Vordermann zu bringen, habe ich mithilfe einer Sprachapp regelmäßig Vokabeln geübt und mit spanischen Freunden statt auf Englisch wieder auf Spanisch kommuniziert. Finanziell wusste ich, dass ich von Erasmus+ unterstützt werde im Ausland, wobei der Zuschuss letztendlich nur für die Miete reichte. Da mir dies aber vorher bewusst war, legte ich regelmäßig Geld zurück, um letztendlich nicht nur Grundnahrungsmittel, sondern auch kleine Ausflüge oder Freizeitaktivitäten zahlen zu können. Letztendlich habe ich vor Ort sogar weniger als geplant ausgegeben und hatte so nie finanzielle Probleme. Meine Wohnung wollte ich nicht von Deutschland aus mieten, da ich mich zwar über die verschiedenen Wohngegenden der Stadt informiert hatte, aber schon in Kontakt mit einem mir zugeteilten Buddy (einer sehr netten Spanierin aus Sevilla) Kontakt hatte, die mir riet, die Wohnungen vor Ort zu besuchen und gegebenenfalls die Mitbewohner kennenzulernen. Durch Ihre Hilfe wusste ich die Mietsituation der Stadt besser einzuschätzen, konnte mit jederzeit Hilfe sowohl sprachlich als auch informativ erfragen und die Situation entspannt angehen. Ich wohnte also die ersten 2 Wochen im Hostel und besichtigte in dieser Zeit verschiedene Wohnungen, wobei ich mich letztendlich mit anderen Austauschstudenten zu einer internationalen Wohngemeinschaft zusammenschloss.

In meiner Universität war die Lehrsprache Spanisch. Da ich selber nie Spanischunterricht hatte, sondern Spanisch "learing by doing" während eines Freiwilligen Sozialen Jahres im Kindergarten in Costa Rica lernte, wo ich in einer Gastfamilie lebte, musste ich vorerst das mittelamerikanische Spanisch mit dem spanisch aus Spanien tauschen. Dis habe ich in Eigenregie mit einer Sprachapp auf dem Handy getan. Ich hielt weiterhin Kontakt zu meinen Costa Ricanischen Freunden und versuchte so viel wie möglich auf Spanisch mit meinen Freunden und meiner Gastfamilie zu kommunizieren. Vor dem Aufenthalt habe ich dann den Sprachtest DAAD als Sprachnachweis absolviert und hatte so die sprachlichen Voraussetzungen erfüllt. Da ich selber, wie bereits erwähnt, weder in der Schule noch in der Universität oder ähnlichem einen Kurs belegt habe, kann ich mich leider diesbezüglich nicht äußern. Allerdings empfehle ich jedem, sich mit der Sprache vorher ausführlich zu beschäftigen, um sowohl in der Universität als auch im Privatleben barrierefrei kommunizieren zu können und so auch beispielsweise spanische Freundschaften zu knüpfen.

Während des Studiums im Ausland

Mein Studium im Ausland war eine super Erfahrung. Anfangs war ich sehr unsicher, da ich das System mit Anwesenheitspflicht, Kursen in Schulklassengrößen und vielen anderen Unterschieden erstmal verstehen musste. Nach kurzer Eingewöhnungsphase war das aber kein Problem mehr. Besonders gut habe ich das Tanzmodul in Erinnerung. Die Professorin steckte merklich all Ihr Herzblut in diese Veranstaltung und brachte uns Körpersprache in Schwarzlichtstunden, Schattentheaterübungen etc. mit einer sehr lustigen, herzlichen Art näher, wie ich Sie vom Tanzmodul meiner Universität nicht kenne. Die Prüfung bestand aus einem ungeschnittenen Musikvideo des gesamten Kurses, welche alle gelernten Elemente beinhalten musste und neben einem super Erinnerungsvideo auch mit viel Spaß und Gemeinschaftsgefühl verbunden war. Für Austauschstudierende hatte die Universität von Sprachtreffen mit Spaniern, welche eine andere Sprache lernen wollten, über Sprachkurse bis hin zu Hilfestellungen für organisatorische Schritte, alles im Angebot.

Während meines Auslandsaufenthaltes habe ich in einer 5-Personen WG gewohnt. Wir waren 2 deutsche, eine Italienerin, eine Koreanerin und ein Spanier. Insgesamt waren wir eine super gemütliche, familiäre WG, in welcher jeder von jedem viel über andere Kulturen lernen konnte. Wir lebten in einer großen WG mit Wohnzimmer und Terrasse und genossen die Zeit alle sehr. In puncto wohnen kann ich jedem empfehlen, sich bestenfalls eine Wohnung zu suchen, in welcher man mit anderen Nationalitäten oder mit Spaniern zusammenwohnt. Auch wenn die eigene Muttersprache am einfachsten zu sprechen ist, sollte jeder die Chance nutzen, Menschen aus aller Welt kennenzulernen. Der Vorteil daran auch andere Austauschschüler in der Wohngemeinschaft zu haben ist natürlich, dass man Fragen und Probleme gemeinsam bewältigen kann und sich über die neue Situation mit Gleichgesinnten austauschen kann.

Vor Ort musste ich für die Universität keine zusätzlichen Zahlungen leisten. Mein Zimmer in der 5-Personen WG kostete 380€ pro Monat und für meine Einkäufe gab ich monatlich rund 200€ aus. Gelegentliches reisen war sehr günstig. Vor allem öffentliche Verkehrsmittel sind im Vergleich zu Deutschland extrem günstig.

Da ich auch verschiedene Reisen eingeplant hatte, gab es in meinem Fall keine unerwarteten Kosten.

Wenn ich jetzt von besonderen Erfahrungen anfange zu berichten, würde dies vermutlich jegliche Rahmen sprengen. Sevilla ist eine traumhafte Stadt mit traumhaften Menschen. Von Straßenkünstlern, die ich persönlich kennenlernen durfte und viel Zeit mit ihnen verbrachte, bis hin zu der Grundeinstellung der Bevölkerung, die man tagtäglich erleben darf, gibt es zahlreiche Erlebnisse. Generell kann ich sagen, dass ich jedem, der die Möglichkeit hat, einen Auslandsaufenthalt in Spanien oder vor allem in Sevilla zu absolvieren, auf jeden Fall dazu raten würde, diese Chance zu nutzen. Geht der Bevölkerung offen entgegen, nehmt alle Erfahrungen mit, die ihr geboten bekommt und verlasst auch mal die Comfort Zone, um Neues auszuprobieren.

Nach dem Studium im Ausland

Ich konnte mir alle meiner Leistungen in Leipzig anerkennen lassen. Bezüglich meiner Fragen zu der Anerkennung konnte ich meinen Ansprechpartner für Auslandsaufenthalte meiner Fakultät sowie das Akademische Auslandsamt kontaktieren. Der gesamte Prozess lief letztendlich problemlos ab.

Den Alltag in Leipzig wieder wie vorher zu leben fiel mir zuerst sehr schwer. Ich vermisste das Leben in Spanien, meine Freunde aus Sevilla und die gesamte Umgebung. Um damit bestmöglich umzugehen, hielt ich den regelmäßigen Kontakt zu all den neuen Freunden oder auch gleichgesinnten, die in derselben Situation wie ich waren. Des Weiteren plante ich bereits meinen nächsten Besuch und hatte so ein greifbares Datum, an welchem ich mich festhalten konnte.

3 Dinge, die ich am Studium im Ausland vermisse:

- die kleinen Vorlesungen und daraus resultierenden persönlicheren Lernmethoden (der Professor kennt tatsächlich deinen Namen und deinen Leistungsstand vor der Prüfung)

- die Art des Lernens, die aus 50% Theorie und 50% Praxis besteht, wodurch man gelerntes direkt auch anzuwenden lernt (oder im Sport auch Experimente der Muskelkontraktion etc. am eigenen Körper)

- den Zusammenhalt der Studierenden als eine Einheit