Steckbrief

  • Länge des Aufenthalts

    01.08.2023 – 18.12.2023
  • Lehrsprache

    Spanisch
  • Studienrichtung

    Sozialwissenschaften
  • Studiengang, Studienabschluss

    Soziologie B. A., Bachelor of Arts
  • Förderprogramm

    Auslands-BAföG
  • War Ihr Studium im Ausland freiwillig oder obligatorisch in Ihrem Studium vorgeschrieben?

    Freiwillig
  • Haben sich Ihre Erwartungen an das Studium im Ausland erfüllt?

    Erfüllt
  • E-Mail-Adresse

  • veröffentlicht am

Vor dem Studium im Ausland

Ich hatte seit Beginn meines Studiums vor irgendwann ein Auslandssemester zu mache. Da es im fünften Semester am besten in meinen Studienverlauf gepasst hat, habe ich es dann gemacht. Ich wollte gerne in ein spanischsprachiges Land und habe mich daher für Länder in Südamerika beworben, wobei Concepción von vorn herein mein Favorit war. Besondere Gründe dafür gab es eigentlich nicht. Mir hat gefallen, dass Conce eine nicht so große Stadt ist wie bei anderen Partneruniversitäten z.B. in Lima und Santiago. Außerdem hat mich die Nähe zum Meer sehr angesprochen.

Ich habe direkt nach Zusage im Februar schon den Antrag fürs Auslandsbafög gestellt, da mir das so empfohlen wurde. Ich konnte zu dem Zeitpunkt zwar noch nicht alle Unterlagen einreichen, aber so hatte ich direkt ab Beginn meines Auslandsaufenthaltes schon das Bafög zur Verfügung. Die Unterkunft habe ich mir auch schon im vorhinein organsiert, über den Kontakt zu der Person, die im vorherigen Jahr da war. Es hat aber soweit ich weiß auch bei allen noch gut geklappt, die sich erst in Concepción eine Unterkunft gesucht haben.

Ich hatte einen Spanischkurs an der Uni Leipzig belegt mit dem Niveau B2. Die Unterrichtssprache in Chile war dann auch komplett auf Spanisch. Allerdings gab es auch das Angebot eines Spanischkurses an der Uni in Concepción extra für die Austauschstudierenden. Wenn ihr wirklich an den Unikursen aktiv mitwirken wollt, solltet ihr euch schon intensiv vorher mit der Sprache beschäftigen. Auch deshalb weil das Verstehen des chilenischen Spanisch nochmal eine besondere Herausforderung ist. Ansonsten kommt man aber auch mit geringen Spanischkenntnissen gut zurecht, da es auch immer Leute gibt, die auch Englisch sprechen und man die Sprache vor Ort dann ja auch schneller lernt.

Während des Studiums im Ausland

Es gab speziell für die Austauschstudierende einen Spanischkurs, was ich sehr gut fand. Dieser war für alle Sprachenniveaus zusammen und es kommt daher auf den eigenen Kenntnisstand an, wie hilfreich der Kurs ist. Ansonsten habe ich verschiedene Kurse besucht, aber auch nicht immer regelmäßig, da ich viel verreist bin, wodurch ich mich da nie so richtig eingefunden habe. Es gab aber zumindest in der Soziologie und Anthropologie sehr interessante Kurse und man konnte frei wählen in welchen Fachrichtungen man Kurse besuchen möchte. Es gab auch das Angebot von Hochschulsport, wo man sich für verschiedenste Sportarten anmelden konnte.

Ich habe in einer großen WG in einem Haus gewohnt, wo es viele Wechsel der Bewohner*innen gibt und eigentlich immer auch Austauschstudierende wohnen. Zu meiner Zeit haben wir dort mit Menschen aus Chile, Frankreich, Spanien und Deutschland zusammen gewohnt. Die WG ist auf jeden Fall nicht der sauberste und ruhigste Ort zum wohnen, aber dafür ist immer was los und man kommt schnell in Kontakt mit anderen Austauschstudierenden und auch mit Chilen*innen. Ich habe auch noch den Kontakt zu der Person, die dieses Haus und auch noch ein anderes verwaltet, bei Interesse könnt ihr euch gerne bei mir melden.

Ich habe 250.000 CLP für mein Zimmer gezahlt, was ungefähr 280 € entspricht. Auch ansonsten sind die Ausgaben für Lebensmittel und andere Aktivitäten ungefähr so hoch wie in Deutschland. Ich bin viel gereist und mit meinem Auslandsbafög trotzdem geldtechnisch hingekommen. Ich hatte allerdings auch 1200€ Bafög pro Monat zur Verfügung. Wovon 200€ pro Monat vom Bafög Amt für die Reisekosten angedacht waren (also Hin- und Rückflug), was nicht ganz gereicht hat, da meine Flüge zusammen über 1700€ gekostet haben.

Ich habe viele tolle Erfahrungen vor Ort gemacht. Zum einem waren die Unikurse teilweise sehr spannend und habe neue Perspektiven mitgebracht, dann habe ich es beispielsweise sehr genossen nachmittags nochmal ein Picknick am Meer zu machen und es war vor allem toll so ein landschaftlich spektakuläres Land zu bereisen.

Nach dem Studium im Ausland

Ich konnte mir meine Leistungen problemlos anrechnen lassen.

Da ich schonmal einen längeren Auslandsaufenthalt hatte, war es für mich nichts Neues nach so einer intensiven Zeit wieder zurückzukommen und ich hatte dabei keine Probleme.

Für mich persönlich kann ich durch Auslandsaufenthalte mein Zuhause erst so richtig wertschätzen. Außerdem ist es immer wieder eine bereichernde Erfahrung aus seiner eigenen Bubble rauszukommen und erweitert auf jeden Fall die Fähigkeit Dinge aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten, was in unserer Zeit immer wichtiger wird.