Steckbrief

  • Länge des Aufenthalts

    04.08.2016 – 20.12.2016
  • Lehrsprache

    Englisch
  • Studienrichtung

    Geistes- und Sprachwissenschaften
  • Studiengang, Studienabschluss

    Amerikastudien (American Studies) M. A., Master of Arts
  • Förderprogramm

    Erasmus+
  • War Ihr Studium im Ausland freiwillig oder obligatorisch in Ihrem Studium vorgeschrieben?

    Freiwillig
  • E-Mail-Adresse

Vor dem Studium im Ausland

Dafür gab es viele Gründe. Ich wollte z.B. meinen Studienschwerpunkt mit Kursen untermauern, die ich an der Universität Leipzig so nicht hätte belegen können/die es hier gar nicht gibt. Außerdem wollte ich unbedingt einmal längere Zeit im Südwesten der USA verbringen. Darüber hinaus bietet natürlich jeder Auslandsaufenthalt eine Fülle an Erfahrungen, Herausforderungen und Chancen, die man in der eigenen Stadt und an der eigenen Uni eher nicht macht.

Mit der konkreten Vorbereitung und (Finanz-) Planung für diesen Aufenthalt habe ich relativ kurzfristig, d. h., ca. ein Semester vorher, begonnen. Die super Unterstützung vom Akademischen Auslandsamt der Uni Leipzig (insbesondere Jane Moros) war dabei unerlässlich!

Sprachlich gab es bei mir keine Hürden, weil ich zum Antritt dieses Auslandsaufenthaltes bereits 9 Semester Amerikanistik studiert hatte (Unterricht komplett auf Englisch). Unabhängig davon steigen natürlich mit den eigenen Kenntnissen der Sprache des Gastlandes die Möglichkeiten, sich dort wirklich einleben zu können.

Während des Studiums im Ausland

Die Kurse, an denen ich an der UofA teilnehmen konnte, waren wirklich lehrreich, informativ, horizonterweiternd und haben oft viel Spaß gemacht. Fordernd war meist eher die Quantität als die Qualität der erwarteten Leistungen - das hat den Alltag manchmal ein wenig getrübt, beeinflusst aber meine insgesamt positive Erfahrung absolut nicht. Ich konnte Seminare in Geographie, Biologie, politischer Ökologie, Creative Writing, und einen zur Geschichte und Bedeutung des Colorado River belegen.

Ich habe in einem einfachen Apartmentkomplex gewohnt, der ca. 15 Fußminuten vom Campus entfernt war. In unserem Apartment wohnten neben mir noch 2 andere Studenten, mit einem davon musste ich mir das Zimmer teilen. Das war für 'nur' 400 $ im Monat ein ganz guter Deal. Man kann natürlich komfortabler wohnen, aber ich kam mit den beiden sehr gut klar und hab mich wohlgefühlt (nur die Internetverbindung war alles andere als verlässlich!). Ich hatte mich zuvor auf Craigslist über andere, günstigere Unterkunftsmöglichkeiten informiert, aber bei solchen privaten Angeboten muss man natürlich aufpassen, wo man da landet. Würde ich nicht uneingeschränkt empfehlen.

Billig war das Ganze trotz gelegentlicher und großzügiger Einladungen von schnell gefundenen Freund*innen nicht. Neben der Unterkunft (400 $/Monat) machten sich Einkäufe für den täglichen Bedarf schon auch ganz schön bemerkbar (100 $ - 150 $/Monat). Ein paar Bücher für die Uni musste ich kaufen (ca. 100 $ insgesamt, die meisten Bücher gebraucht). Zum Glück hat mir der volle Stundenplan kaum Zeit zum Reisen gelassen, sodass dafür nicht viel Geld draufgehen konnte. Die Flugkosten kann ich nicht mehr einschätzen, aber ausgehend von ca. 800€ für Hin- und Rückflug würde ich auf 5 Monate verteilt und zusammen mit allen anderen Kosten mit mindestens 700 €/Monat rechnen, um nicht zu knapp zu planen.

Ein Freund ist mit mir in einer Freitagnacht spontan nach Nogales, Mexiko gefahren. Über die Grenze mussten wir zu Fuß, weil er befürchtet hatte, evtl. noch Gewehrkugeln vom Jagen irgendwo im Auto liegen zu haben, und er wollte wegen sowas kein Aufsehen erregen. In der Grenzstadt Nogales sind wir auf einer Party gelandet, und nach ca. 3h ging's wieder heim. Derselbe Freund hat mir außerdem eine lange Tour hinter den Kulissen von Biosphere 2 gegeben, super Typ! Auch abseits davon so viele tolle Momente - aus dem Flugzeug den Grand Canyon sehen, Wandern durch Saguaro Wälder, ein doppelter (!) Regenbogen nach einem beeindruckenden Gewitter während eines Camping-Trips, coole Thrift Shops und Used-Book Stores mit Preisen so gut, dass du am Ende den Koffer kaum noch zu kriegst etc. Tucson ist eine coole Stadt mit Kultur, Geschichte und tollen Leuten, umgeben von 3 Bergketten und mitten in der Wüste - unbedingt hin!

Nach dem Studium im Ausland

Ich konnte mir über mein Institut problemlos die in Tucson erbrachten Leistungen anrechnen lassen.

Unternimm während deines Aufenthalts möglichst viel von dem, was du unternehmen möchtest! Bau dir dabei aber nicht alles zu! Nimm dir die Zeit, die Dinge bewusst zu erleben, jeden einzelnen Tag im Alltag genauso wie besondere Momente. Verbring viel Zeit mit anderen, verbring Zeit allein. Achte auf dich! Das gilt in Bezug auf Klapperschlangen und Sonnenbrand, aber auch auf den wirklich oft sehr hohen Workload. Für eine nicht erledigte Hausaufgabe dreht dir keiner den Kopf um! Wenn du die Zeit dort für dich gut nutzen kannst, dann wirst du in Leipzig nicht so viel vermissen.

Es gibt einfach keinen Grund, warum man nicht sollte.